Flensburg. Bei der SG Flensburg-Handewitt sind nach der Länderspielpause die Vorbereitungen auf das Spiel bei Frisch Auf Göppingen am Sonnabend (20.30 Uhr/Sky) angelaufen. So ganz runter sind die Arme nach der überragenden Verpflichtung von Lukas Jørgensen und Simon Pytlick noch nicht gekommen, dennoch gibt es dadurch aber auch Dinge, die es zu meistern gilt. So hat Aaron Mensing nach dem Länderspiel mit Dänemark in Hamburg gegen Deutschland deutlich gemacht, dass für ihn Spielzeit enorm wichtig ist, und dass er dafür in Flensburg nach den Verpflichtungen geringere Chancen sieht.
Die Aussage vom dänischen Rückraumspieler ist für SG-Trainer Maik Machulla keine Überraschung, vielmehr kann der Trainer die Gedanken sogar nachvollziehen.
»Wir sind mit Aaron schon sehr lange im Austausch. Dass er mit den Spielanteilen, die er bekommen hat, nicht zufrieden war, ist legitim. Natürlich konnte er sich auch aufgrund seiner Verletzung nicht in den Fokus spielen und darüber hinaus haben wir in dieser Saison fünf Spieler für diese Position und da ist alles Weltklasse. Er ist da natürlich auf uns zugekommen, um über seine Zukunft zu sprechen, obwohl er auch einen Vertrag hat bis 2024. Die Gespräche haben wir aber immer geführt«, erklärt Machulla.
Die Dichte an Spielern für die für Mensing in Frage kommenden Positionen ist in dieser Spielzeit mit Mads Mensah Larsen, Jim Gottfridsson, Lasse Møller und Gøran Søgard Johannessen sehr hoch. Dennoch kam Mensing aufgrund von Verletzungen zuletzt zum Zuge und überzeugte mit ganz starken Leistungen. Die Situation sollte in der kommenden Saison eine andere werden, da der freiwerdende Platz von Gøran Søgard Johannessen nicht neu besetzt werden sollte. Doch dann kam die Möglichkeit Simon Pytlick vorzeitig zu verpflichten.
SG-Trainer Maik Machulla hat Verständnis für den Wunsch von Aaron Mensing nach mehr Spielzeit. - Foto: Lars Salomonsen
»Aaron spielt derzeit überragend. Er hat Qualitäten, die wir sonst so nicht im Kader haben, aber wir hatten die Möglichkeit, Simon Pytlick schon 2023 zu bekommen. Die wollten wir nutzen. Damit haben wir dann die gleiche Situation wie jetzt«, so Machulla, der weiter ausführt: »Wir müssen Aaron auch gerecht werden und ich muss ihm gegenüber auch glaubwürdig bleiben und kann ihm da keine Luftschlösser bauen. Da sitzen dann auch ein Mensah Larsen, Møller und Gottfridsson, die sagen, ich will aber auch spielen. Wir müssen da eine Lösung finden, bei der alle zufrieden sind.«
Noch ist diese nicht gefunden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es für Aaron Mensing ab dem Sommer an anderer Stelle weitergehen wird, ist groß. Als ein möglicher Abnehmer gilt GOG, der dann nach dem Abgang von Simon Pytlick und Lukas Jørgensen im Sommer Bedarf hat.
»Aaron hat nach wie vor den Wunsch, etwas anderes für sich zu finden. Er glaubt nicht daran, die Spielzeit zu bekommen, um sich sportlich weiterzuentwickeln«, so der SG-Trainer, der Verständnis für Mensings Gedanken und Wünsche hat: »Ich bin da vollkommen bei Aaron, alles andere wäre unfair. Ich kann ihm keine 25 Minuten Spielzeit jedes Mal versprechen. Da kenne ich mich auch gut genug als Trainer.«
Geht es nach Maik Machulla, wäre eine Ausleihe durchaus eine sehr gern genommene Option. Dem SG-Trainer ist aber auch klar, dass dafür noch mehr Parteien einig werden müssen.
Zum Thema Simon Pytlick verriet der SG-Trainer noch: »Dass Pytlick 2024 zu uns kommt, war bereits vor der WM klar, dass sich dann die Option für 2023 ergeben hat, ergab sich dann. Wir haben sofort das Gespräch mit Aaron gesucht, damit er auch die Möglichkeit hat zu reagieren.«
Die Verpflichtung von Simon Bogetoft Pytlick war für die SG Flensburg-Handewitt ein echter Coup. - Foto: Bo Amstrup/Ritzau Scanpix


