Trachten und viel Musik auf Helgoland
Alle drei Jahren gibt es auf Helgoland ein großes Friesentreffen. Rund 200 Teilnehmer aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden - viele davon in Tracht - werden ab Freitag erwartet.

Helgoland. Schöne Trachten, ein bunter Umzug, spannende Vorträge: Zum traditionellen Friesentreffen auf Helgoland werden von Freitag bis Sonntag rund 200 Teilnehmer erwartet. Der Austausch bei diesem Treffen sei sehr wichtig für die Friesen, sagte Ilse Johanna Christiansen, Präsidentin des Interfriesischen Rates, der Deutschen Presse-Agentur.
Alle drei Jahre findet die Zusammenkunft von Ost-, West- und Nordfriesen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel statt. »Über das Unterschiedliche hinaus muss das Gemeinsame gepflegt werden.« Das erste »Friesendroapen« (Friesentreffen) der drei Frieslande gab es bereits 1962.
Auf dem Programm stehen in diesem Jahr auch Diskussionen mit Politikern, viel Musik, Tänze, ein Börteboot-Ausflug, ein Gottesdienst, Filmabende und Aktuelles aus der Forschung zu den Friesen. Zudem habe die niederländische Metal-Band Baldrs Draumar eine interfriesische Hymne komponiert und werde das Stück am Samstag im Musikpavillon präsentieren, berichtete der Geschäftsführer des Friesenrates Nord, Frank Nickelsen. Seine Sektion ist turnusgemäß in diesem Jahr für die Organisation des Treffens zuständig. »Wir wollen die breitgefächerte friesische Kultur darstellen.« Rund 80 Teilnehmer werden in Tracht erscheinen.
Laut Friesenrat Nord gibt es Friesen bereits seit mehr als 2000 Jahren. Sie leben den Angaben zufolge heute in den Niederlanden, in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein. Die friesische Volksgruppe ist eine durch die Bundesrepublik Deutschland anerkannte nationale Minderheit. Friesisch sei als Minderheitensprache geschützt, erklärte Christiansen, die gleichzeitig Vorsitzende des Friesenrates Nord ist.
In Nordfriesland und auf »Deät Lun« (Helgoland) beispielsweise schätze man die Zahl der Menschen, die Friesisch sprechen können, auf 10 000. Christiansen kritisierte: »Leider wird unsere friesische Sprache im Schulunterricht sei Jahrzehnten kläglich behandelt.« Das führe »zu einem Versickern der Identität« bei den Jugendlichen. Natürlich habe man die Sorge, dass Friesisch in Vergessenheit gerate, sagte sie. »Aber wir halten modern dagegen.«
dpa
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