Ungewöhnlich vollständiges Großsteingrab entdeckt

Archäologen haben in der Nähe von Eckernförde ein Jahrtausende altes Großsteingrab entdeckt. Es ist ein besonderer Fund.

Ringo Klooß, Grabungsleiter, zeigt in der Ausgrabungsstelle eines Großsteingrabes aus der Trichterbecherzeit ein darin gefundenes Feuersteinbeil. Das auf einem schleswig-holsteinischen Acker gefundene Grab ist circa 5000 Jahre alt. Foto:
Ringo Klooß, Grabungsleiter, zeigt in der Ausgrabungsstelle eines Großsteingrabes aus der Trichterbecherzeit ein darin gefundenes Feuersteinbeil. Das auf einem schleswig-holsteinischen Acker gefundene Grab ist circa 5000 Jahre alt. Foto: Axel Heimken, dpa
torsdag d. 25. november 2021 kl. 21.53

RESUME

På en mark ved Goosefeld i nærheden af Egernførde har arkæologer udgravet et helt usædvanligt velbevaret gravanlæg fra stenalderen. På stedet bliver der jævnligt foretaget prøvegravninger, da der her skal udstykkes et nyt boligområde. Og det var ved en af disse prøvegravningerne, at arkæologerne stødte på gravanlægget, der vurderes til at være cirka 5000 år gammelt - altså fra den yngre stenalder.

Vergangenheit

dpa

Goosefeld. Auf einem Acker in Goosefeld bei Eckernförde graben Experten des Archäologischen Landesamtes derzeit ein ungewöhnlich vollständig erhaltenes Großsteingrab aus. An dem Ort wurden routinemäßig archäologische Voruntersuchungen gemacht, weil hier ein neues Baugebiet entstehen soll. Dabei sei das rund 5000 Jahre alte Grab aus der Jungsteinzeit, der sogenannten Trichterbecherkultur, entdeckt worden, sagte Grabungsleiter Ringo Klooß der Deutschen Presse-Agentur. Der Name kommt von den charakteristischen Keramikgefäßen dieser Zeit, die durch ein bauchiges Unterteil mit trichterförmigem Hals gekennzeichnet waren.

»Die Vollständigkeit des Grabes ist schon sehr besonders«, sagt Klooß. Meistens seien solche Gräber zerstört, die Steine zerschlagen oder gesprengt worden, um sie weiter zu verkaufen oder als Baumaterial zu benutzen.

Alle Steine seien einfach an ihrem ursprünglichen Standort umgekippt und eingegraben worden. Manche Steine wurden auch zerschlagen, wie Klooß informiert. Sehr dick war die Erdschicht über dem Grab demnach nicht, aber es reichte, um Landwirtschaft zu betreiben. »Der Bauer sagte, der Pflug ging immer drüber hinweg.«

Klooß erklärt, wie das Grab einmal ausgesehen haben muss. In der Mitte die Grabkammer, die Hohlräume zwischen den großen Steinen mit Sandsteinplatten abgedichtet. Von diesen Platten haben die Archäologen einige gefunden, genau wie von dem schneeweißen, verbrannten Feuerstein, der der übliche Bodenbelag in den Gräbern dieser Zeit war. Spuren dieses Feuersteins kommen beim Pflügen an Orten, wo Gräber entfernt wurden, oftmals an die Oberfläche. 

»Daran erkennt man auch auf einem Feld, wo mal Gräber waren«, sagt Klooß. Über die Anlage wurde dann ein Erdhügel aufgeschüttet.


Archäologen legen auf einem Acker ein Großsteingrab aus der Trichterbecherzeit frei. Das Grab ist circa 5000 Jahre alt. Foto: Axel Heimken/dpa

Grabbeigaben wurden in Goosefeld bisher kaum gefunden. 

»Wir haben relativ wenig Keramik gefunden, bisher nur drei Scherben«, sagte Klooß. 

Dies stammten aus der Trichterbecherkulturzeit, der Zeit also, in der das Grab auch gebaut worden sei. Ein ebenfalls gefundenes Feuersteinbeil ist jüngeren Datums, es stammt laut Klooß aus der nachfolgenden Kultur. Das Grab sei wahrscheinlich ausgeräumt worden, um es erneut als Bestattungsplatz zu nutzen. Vielleicht kommt bei den weiteren Arbeiten aber noch mehr zum Vorschein: 

»Wir sind ja noch nicht ganz durch.« Bis kurz vor Weihnachten soll noch gegraben werden.

Was mit dem Grab passiert, wenn die Archäologen ihre Arbeit beendet haben, ist noch unklar. Es sei nicht die Aufgabe des Landesamtes, das Grab wieder aufzubauen, sagte Klooß. 

»Aber ich mache dafür natürlich Werbung.« 

Und viele aus dem Ort selbst wollten dies auch. 

»Weil es wirklich toll wäre, weil das Grab richtig vollständig ist.« Aber es müsse unter anderem mit dem Bauherren abgeklärt werden, ob ein Wiederaufbau am Ursprungsort oder an einer anderen Stelle möglich sei und wer die Kosten dafür übernähme.