Nach Achterbahnfahrt im Finale

Die B-Jugend der SG Flensburg-Handewitt sichert sich in einem dramatischen Halbfinal-Rückspiel das Ticket für das Finale um die Deutschen Meisterschaft gegen den SC DHfK Leipzig.

Nach dem verwandelten Siebenmeter und dem feststehenden Einzug ins Finale der Deutschen Meisterschaft gab es bei der SG Flensburg-Handewitt kein halten mehr.
Nach dem verwandelten Siebenmeter und dem feststehenden Einzug ins Finale der Deutschen Meisterschaft gab es bei der SG Flensburg-Handewitt kein halten mehr. Foto: Tim Riediger
tif@fla.de
lørdag d. 28. maj 2022 kl. 17.24

Handewitt. Die Spielzeit war abgelaufen und der B-Jugend der SG Flensburg-Handewitt fehlte noch ein Treffer, um sich das Ticket für das Finale der Deutschen Meisterschaft zu Buchen. Alle Augen lagen auf Marcel Schmidt, der dem starken Schlussmann Niclas Schuhmann vom SC DHfK Leipzig beim, in letzter Sekunde herausgeholten, Strafwurf gegenüber stand. 

Ein Pfiff, eine Täuschung und ein Wurf, der schlussendlich im Netz zappelte. Was nach dem Tor zum 27:24-Sieg folgte, war unglaublicher Jubel, aber auch große Erleichterung nach 50 mitreißenden Minuten Jugendhandballs auf Flensburger Seite und tiefe Enttäuschung auf Seiten der Leipziger in der Handewitter Wikinghalle. Das Hinspiel hatten die Flensburger knapp mit 21:23 verloren und nun mit einem Treffer weiter.

»Das war nichts für schwache Nerven heute, aber uns war klar, dass es zwei Mannschaften auf Augenhöhe sind. Am Ende entscheiden dann Kleinigkeiten. Marcel Schmidt ist immer sehrt selbstbewusst, auch wenn er nicht immer in der Startformation steht. Den Moment wird er sicher nicht so schnell vergessen«, so SG-Trainer Johann Volquardsen glücklich.

Vor der Chance zum glücklich sein musste aber sowohl der der SG-Trainer, als auch die gut gefüllte und lautstarke Halle durch eine Achterbahnfahrt. So begannen die Gastgeber zwar solide, aber mussten sich durch fehlende Durchschlagskraft und Chancenverwertung im Angriff einem Vier-Tore-Rückstand gegenüber sehen. Mit einem Zwischenspurt vor der Pause drehten die Flensburger aber das Spiel und gingen mit einem 14:12 in die zweite Halbzeit.

»Da haben wir den Ball im Angriff endlich mal laufen lassen und in der Abwehr haben wir die richtige Höhe gefunden. Das tat uns richtig gut«, so Volquardsen.


Nach dem Ausscheiden vom gefährlichen Angreifer Oskar Czertowicz fehlte der SG Flensburg-Handewitt kurzzeitig der Rhythmus.  - Foto: Tim Riediger

Rote-Karte stört Rhythmus

Nach dem Seitenwechsel lief es für die SG, die Rhythmus und Tempo nach bleiben bestimmten. Der Vorsprung wuchs und der Gedanke ans Finale lag nahe. Doch eine Rote-Karte gegen Oskar Czertowicz (36.) stellte das Spiel erneut auf den Kopf und die Gäste hatten urplötzlich wieder die Nase vorn. Und Flensburg musste reagieren.

»Mit der Roten-Karte bin ich gar nicht einverstanden, da wendet sich dann das Momentum. Wir mussten dann etwas machen, was wir nicht so gerne machen und in die Manndeckung gehen. Das hat aber schlussendlich den Unterschied gemacht«, so der der SG-Trainer, der dann mit Spannung die letzte Szene von Marcel Schmidt beobachten durfte, ehe es Zeit zum Jubeln war.

»Die Jungs haben toll gekämpft und waren wach. Die hatten richtig Spaß und das Kreisläuferspiel haben wir gewonnen. Das war ein geiles Jugendspiel und da geht es in jeder Minute Vollgas. Jetzt das Finale, das ist kompletter Bonus«, strahlte Johann Volquardsen.

SG Flensburg-Handewitt: Hauenstein, Balzersen - Knüppel, Morawski, Czertowicz 4/1, Schmidt 3/1, Stahlberg, Nielsen 7, Blumenberg 3, Mauderer, Sekowski 3, Kinsky 2/1, Westphalen 5.
SC DHfK Leipzig: Schuhmann, Shchurov - Pavlovskyi, Oelke, Lenz 2, Gauer 3, Stürzebecher, Beltzer 6, Schmischow 6, Brix 3/2, Volmort, Hollenberg 1, Pietrusky 3.
Zeitstrafen: 2:4.
Siebenmeter: 5:3.
Schiedsrichter: Ole Greuel/Christian Riepold.
Zuschauer: 420.