Gestärkt und doch geschwächt

Nach dem 30:29-Sieg in der Champions League bei Elverum wartet in der Bundesliga das Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen auf die SG Flensburg-Handewitt. Der Einsatz von Magnus Rød ist fraglich, dass Karriereende seines Landsmanns Magnus Jøndal hingegen steht fest. Kommt Emil Jakobsen als Nachfolger?

Mit nur 32 Jahren wird Magnus Jøndal im Sommer seine Karriere beenden.
Mit nur 32 Jahren wird Magnus Jøndal im Sommer seine Karriere beenden. Foto: Lars Salomonsen
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lørdag d. 12. december 2020 kl. 14.35

Flensburg. Nach dem 30:29-Sieg in Elverum in der Champions League reist die SG Flensburg-Handewitt mit weiterem Selbstvertrauen zum Bundesliga-Gipfel bei den Rhein-Neckar Löwen. Dennoch ist die Vorfreude des Tabellendritten auf das Spitzenspiel beim Zweiten etwas getrübt.

Der Grund: Die Gäste können nicht in Bestbesetzung antreten und müssen nach der Rückkehr in der Nacht auf Freitag am Sonnabend schon wieder eine Reise (erneut per Chartermaschine) auf sich nehmen. Die Gastgeber hingegen waren am Donnerstag spielfrei.

Neben den langfristigen Ausfällen Lasse Møller und Franz Semper ist auch Magnus Rød bei der SG mehr als fraglich. Der Norweger hat nach seiner leichten Gehirnerschütterung am vergangenen Sonntag noch nicht wieder trainiert, und am Freitag hatte Maik Machulla »wenig Hoffnung«, dass er »zur Verfügung steht.« Der SG-Coach sagte jedoch auch: »Wir werden jede Stunde nutzen, um ein kleines Fünkchen Hoffnung zu haben.«

Sollte der letzte verbliebene Linkshänder im Rückraum wie in Elverum ausfallen, wird der ehemalige Löwe Mads Mensah Larsen wieder als dritter Rechtshänder agieren müssen.

»Es gilt dann wieder zu improvisieren, aber das begleitet uns bereits seit Saisonbeginn, und wenn man einen Strich unter die Ergebnisse zieht, bin ich stolz darauf, wie die Mannschaft es bisher macht«, so Machulla, der »gerne in Bestbesetzung« bei den Mannheimern angetreten wäre, die er entsprechend zum »klaren Favoriten« erklärt hat.

In der Königsklasse steht die SG jetzt mit 13:3 Zählern punktgleich mit Kielce an der Spitze der Gruppe A. Im Europacup gab es ebenso wie in der Liga erst eine Niederlage. Mit einem Spiel weniger als die Mannheimer und Spitzenreiter Kiel (beim THW verlor die SG), hat Flensburg nach Pluspunkten zwei Zähler Rückstand, bewegt sich aber auf Augenhöhe in der Spitzengruppe.

Damit das so bleibt, gilt es am Sonntag vieles richtig zu machen. Eine ohnehin gute Löwen-Mannschaft hat sich laut Machulla mit Mait Patrail, Albin Lagergren und Lukas Nilsson nochmals exzellent verstärkt. Und auch wenn Uwe Gensheimer und der neue Abwehrchef Ymir Gislason als fraglich gelten, wäre es eine Überraschung, wenn sie nicht aufliefen. Nur Torwart Mikael Appel­gren fällt nach einer Schulter­operation definitiv aus. Sein Landsmann Andrwas Palicka hingegen steht gegen die SG vor seinem Comeback und auch Appelgren-Ersatzmann Nikolas Katsigiannis ist kein Unbekannter.

Laufbahn-Ende

Unabhängig vom Spitzenspiel im Süden gab die SG Flensburg-Handewitt am Freitag das Karriereende von Magnus Jøndal nach dieser Saison bekannt. Der Vertrag des Norwegers läuft aus und der 32-Jährige wird überraschend seine Laufbahn beenden und nach Norwegen zurückkehren. Als Nachfolger wird der dänische Natio­nalspieler Emil Jakobsen von GOG gehandelt. Ihm wird eine große Zuknft vorhergesagt und die SG sei sein »Traumverein«. Flensburg ließ das Gerücht unkommentiert, bestätigte aber, dass Jakobsen »interessant« sei.