Stadtwerke Flensburg nehmen weiteren Kohlekessel außer Betrieb

Die Stilllegung erfolgt vier Monate früher als geplant. Das Unternehmen will jetzt in klimaschonende Energieerzeugung investieren.

Anlagentechniker Joachim Zimmerriemer (l.) und Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Erzeugung, vor dem stillgelegten Kohlekessel der Stadtwerke Flensburg. Foto:
Anlagentechniker Joachim Zimmerriemer (l.) und Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Erzeugung, vor dem stillgelegten Kohlekessel der Stadtwerke Flensburg. Foto: Stadtwerke Flensburg
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torsdag d. 25. maj 2023, kl. 18.16

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Stadtwerke Flensburg har taget endnu en kulkedel ud af drift fire måneder tidligere end planlagt. Virksomheden meddelte torsdag, at tre ud af fem kulkedler ikke længere er i drift. CO2-udledningen falder med 40 procent ved samme produktionskapacitet. Den tidlige lukning af kedel 9 er mulig, fordi byggeriet af den nye gas- og dampturbineanlæg, kedel 13, allerede er langt fremskredet, og de eksisterende anlæg kan levere tilstrækkelig varme til Flensborg.

Flensburg. Die Stadtwerke Flensburg haben vier Monate früher als geplant einen weiteren Kohlekessel außer Betrieb genommen. Damit seien nun drei von fünf Kohlekesseln nicht mehr am Netz, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Bei gleicher Erzeugungsleistung sinke der CO2-Ausstoß um 40 Prozent.

Genügend Wärme für Flensburg

Die vorzeitige Stilllegung von Kessel 9 sei möglich, weil der Baufortschritt der neuen Gas- und Dampfturbinenanlage Kessel 13 schon sehr weit sei und mit den vorhandenen Anlagen genügend Wärme für Flensburg geliefert werden könne.

Die neue Gas- und Dampfturbinenanlage wird den Angaben zufolge insgesamt zwei Kohlekessel ersetzen. Bereits im Jahr 2016 hatten die Stadtwerke zwei Kohlekessel stillgelegt und durch eine Erdgasanlage ersetzt.

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»Eigentlich sollte der dritte Kohlekessel erst am 30. September dieses Jahres in den Ruhestand gehen«, sagt Dirk Roschek, Geschäftsbereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken. Das Unternehmen habe ihn aber schon jetzt und damit vier Monate früher als geplant beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume abgemeldet.


Stillgelegt: Das Typenschild von Kessel 9. Foto: Stadtwerke Flensburg

»Mit der offiziellen Abmeldung darf dieser Kessel nicht wieder in Betrieb genommen werden und ist damit für uns Geschichte. Er hat lange Jahre gute Dienste geleistet, aber jetzt ist es Zeit für den Umstieg auf eine klimaschonende Erzeugung«, sagt Roschek.

Ökonomisch nicht sinnvoll

Bestärkt wurden die Stadtwerke bei der Entscheidung zur vorgezogenen Stilllegung nach eigener Aussage auch dadurch, dass weitere Investitionen in die Instandhaltung ökonomisch nicht sinnvoll gewesen wären. Da der Wärmebedarf im Sommer ohnehin gering sei und der Kessel 9 nicht zwingend benötigt werde, habe man sich relativ schnell für die Stilllegung entschieden.

Die Versorgungssicherheit für den kommenden Winter ist nach Angaben der Stadtwerke gewährleistet. Bei »normaler« Versorgungslage sei der Kraftwerkspark so konzipiert, dass auch bei tiefsten Temperaturen immer genügend Wärme geliefert werden könne.

Sollte sich wieder die Gefahr einer Gasmangellage wie im vergangenen Jahr abzeichnen, könne das Unternehmen immer noch andere Brennstoffe als Erdgas einsetzen und Reserveheizwerke zuschalten.

Klimaneutrale Wärmeproduktion

Mit den beiden erdgasbetriebenen Gas- und Dampfturbinenanlagen (GuD) Kessel 13 und Kessel 12 habe das Unternehmen in zehn Jahren bereits rund 250 Millionen Euro in Flensburgs Energiezukunft investiert, erklärten die Stadtwerke. Mit der Inbetriebnahme des zweiten Elektrodenheizkessels mit großem Wärmespeicher folge in den Jahren 2023/24 der nächste Schritt in eine klimaneutrale Wärmeproduktion.

Als nächstes Projekt steht der Bau der ersten Großwärmepumpe an, die mit Strom aus erneuerbaren Energien und Fördewasser klimaneutrale Fernwärme produzieren soll. Unabhängig davon prüfen die Stadtwerke zusammen mit dem Geothermieprojektentwickler Innargi, ob Flensburg über genügend Potential für ein Erdwärme-Heizkraftwerk besitzt.