Schwergewicht für die Stormstadt
Die Husumer SV und der TSV Husum 1875 wollen gemeinsame Wege gehen. Der Fahrplan steht und die Vorbereitungen laufen, nun müssen die Mitglieder entscheiden.

Kører det efter ønskerne fra bestyrelserne i Husumer SV og TSV Husum 1875 kommer Nordfriesland til at få en ny stor klub senest i 2022. Begge parter er er godt på vej med at forhandle tingene på plads og er enige om, at der udelukkende er fordele ved fusionen. Et navn er der dog ikke fundet endnu.
- Det gælder om at samle kræfterne, siger Fabio de Nicolo, formand for Husumer SV.
Husum. Für Fabio de Nicolo sind Perspektive und Vision die tragenden Säulen in seinem Handeln. Als Vorsitzender der Husumer SV mit knapp 500 Mitgliedern, davon knapp ein Drittel passive, geht es auf lange Sicht auch ums Überleben des Vereins. Für de Nicolo war es also ein logischer Schritt einen Partner für seinen Verein zu suchen, mit dem man für beide Seiten gewinnbringend in die Zukunft gehen kann. Den hat er mit dem TSV Husum 1875 gefunden.
»Ich sondiere bereits seit über zwei Jahren mit den Vereinen der Stadt. Ein Partner ist schlussendlich mit dem TSV Husum 1875 gefunden. Das ist der Breitensportverein in Husum mit einer unglaublichen Struktur«, schwärmt de Nicolo, nicht allein wegen des Hauptamtlichen Geschäftsführers beim TSV.
»Ich habe schon vor zehn Jahren nach mehr Zusammenarbeit der Vereine in Husum gefragt und nach Partnerschaften gesucht. Mit der Fusions-Idee ist Fabio de Nicolo dann bei uns offene Türen eingerannt«, macht auch Detlev Hansen, 1. Vorsitzender des TSV Husum 1875, keinen Hehl aus der Sinnhaftigkeit der nun angestrebten Fusion.
Mit der Fusions-Idee ist Fabio de Nicolo dann bei uns offene Türen eingerannt
Unterschiedliche Grundlagen
Dabei ähneln sich die Beweggründe der Vereine für eine Fusion nur bedingt.
»Das bringt die heutige Zeit so mit sich. Ich denke wir ergänzen uns vom Angebot ungemein und können so den Familien, der Stadt und den Werbepartnern einfach ein besseres Angebot machen. Dadurch, dass wir Fußball dazu bekommen wird unser Angebot bei ohnehin schon 24 Abteilungen noch reicher«, so Detlev Hansen, der unter dem Dach des TSV Husum 1875 rund 2000 Mitglieder verzeichnet.
Für de Nicolo ist gerade auch beim Blick auf die Mitgliederzahl ein frühzeitiges Handeln unumgänglich.
»Wir haben 150 passive Mitglieder, die uns die Treue halten, aber immer weniger werden. Die dadurch mittelfristig entstehenden ökonomischen Probleme kann man kaum noch durch Sponsoren auffangen. Die Werbeeinnahmen werden, gerade auch nach Corona, vermutlich nicht steigen«, so der Vorsitzende der Husumer SV. Das Augenmerk liegt aber auch noch in einem anderen Bereich, den de Nicolo noch wichtiger empfindet.
Bei der Husumer SV kämpft man auch für die jungen Fußballer in schweren Coronazeiten.
»Der Hauptgrund für uns ist aber, dass wir für Familien, Stadt und Wirtschaft attraktiver wird. Es kann nicht sein, dass eine Familie mit drei Kindern in mindestens drei Vereinen ist und Beitrag zahlen muss, weil sie unterschiedlichen Sportarten nachgehen. Wir wollen als Verein agieren und nicht warten bis der Zug an uns irgendwann vorbeifährt. Wir wollen gestalten«, so Fabio de Nicolo.
Frühzeitig Verhandlungen eingeläutet
Bereits im Herbst des vergangenen Jahres haben die Vorstände die Verhandlungen eingeläutet und auch öffentlich gemacht. Dass der Schritt zu einem Verein für beide Seiten nicht leicht ist, bedingt auch die Tradition der Vereine.
Während die Husumer SV sich 1994 aus den Vereinen Husum 18 und Frisia Husum zusammengesetzt und das Licht der Welt erblickt hat, geht es beim TSV bereits seit 1875 rund. Von gewachsenen Strukturen zu sprechen, wäre dabei noch untertrieben. Dennoch haben sich die Vorstände dazu entschlossen, diesen Schritt in Angriff zu nehmen und zu verfolgen. Und beide Seiten haben durchaus etwas zu bieten, entsprechende Tradition inklusive.
Die Husumer SV wirft dabei ihre gute Fußballabteilung und eine kleine Tischtennisabteilung in den Ring. Bedenken, dass diese im neuen Verein untergehen könnte, wischt Fabio de Nicolo weg. »Unser Fußballkonzept in der Husumer SV, gerade in der Kinder- und Jugendabteilung, bleibt erhalten und wir können nach wie vor durchgängig Fußball anbieten«, so der Vorsitzende der Husumer SV stolz, dass alle Jahrgänge besetzt sind.
Auch wenn die Zeiten mit Träumen von Bundesliga-Volleyball mit dem TSV Husum 1875 derzeit vorbei sind, so hat doch nicht zuletzt der Volleyball den TSV mit auf die sportliche Landkarte gesetzt.
»Wir haben aber auch gut davon, dass wir frühzeitig auf ein Kurssystem umgestellt haben. So konnten wir ein noch breiteres Angebot anbieten«, so Hansen.
Keine Widerworte
»Es gab Nachfragen, wie jetzt bestimmte Dinge aussehen werden, aber es hagelte nicht eine negative Kritik. Im Gegenteil, ich habe viel Zustimmung erfahren«, so Detlev Hansen, der einen Grund dafür in der klaren Haltung der Vorstände sieht: »Wir haben von Beginn an kommuniziert, dass wir das wollen und nicht, dass wir uns das mal anschauen.«
»Wir haben innerhalb der Vereine schon die Stimmung und Meinungen der Übungsleiter und einiger Mitglieder abgefragt. Sowohl die Werbepartner, als auch die Stadt Husum befürworten die Fusion. Von der Seite gibt es Rückenwind. Ich sehe eigentlich nur Vorteile«, bestätigt de Nicolo.
Wir haben innerhalb der Vereine schon die Stimmung und Meinungen der Übungsleiter und einiger Mitglieder abgefragt. Sowohl die Werbepartner, als auch die Stadt Husum befürworten die Fusion
Fahrplan steht
Die Richtung ist für die Vorstände beider Vereine eindeutig und so wird auch bereits kräftig an den Dingen gearbeitet, damit das Ziel, im Sommer 2022 als gemeinsamer Verein an den Start zu gehen, erreicht werden kann. Die entsprechenden Verbände der unterschiedlichen Sportarten haben schon grünes Licht gegeben. Die Entscheidung in den Vereinen treffen am Ende aber die Mitglieder auf den respektiven Versammlungen.
»Wir werden uns im März noch keinen Beschluss abholen können, aber ein Votum der Mitglieder schon. Ich bin sehr optimistisch«, so Detlev Hansen. Beide Vereine haben ihre Mitgliederversammlungen normalerweise im März, aber coronabedingt kann es da noch zu Änderungen kommen. Bange machen gilt aber bei beiden Vorsitzenden nicht.
»Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, geht es darum, einen vernünftigen Weg zu finden. Auf beiden Seiten gibt es sehr kompetente Leute und dann geht es darum diese Kräfte zu Bündeln«, so Fabio de Nicolo.
Name wird gesucht
Einen Namen hat das neue Kind allerdings noch nicht. Detlev Hansen hätte allerdings einen Wunsch.
»Der Name ist zwar noch offen, aber ich fände es schön, wenn die 1875 darin vorkäme«, so Hansen.
Für Fabio de Nicolo steht in jedem Fall fest, dass die Tradition der Vereine berücksichtig werden muss.
»Das Ding bekommt auf jeden Fall einen neuen Namen. Was mir aber wichtig ist, ist dass man das 150-jährige Vereinsjubiläum vom TSV Husum 1875 in vier Jahren feiern kann. Wir wollen nicht mit der Tradition brechen«, so der 1. Vorsitzende der Husumer SV.
Der Name ist zwar noch offen, aber ich fände es schön, wenn die 1875 darin vorkäme
Timo Fleth
tif@fla.de
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