»Flensburg ist eine der besten Mannschaften der Welt«

Am Sonnabend (20.30 Uhr/live Sky) gastiert Anton Lindskog mit der HSG Wetzlar bei der SG Flensburg-Handewitt. Ab Sommer spielt der schwedische Vizeweltmeister für die Norddeutschen.

Noch trägt Anton Lindskog (am Ball) das Trikot der HSG Wetzlar, im Sommer tauscht er es gegen das der SG Flensburg-Handewitt.
Noch trägt Anton Lindskog (am Ball) das Trikot der HSG Wetzlar, im Sommer tauscht er es gegen das der SG Flensburg-Handewitt. Foto: Andreas Gora/dpa
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fredag d. 7. maj 2021 kl. 13.19

Flensburg/Wetzlar. Im Sommer stellt sich die SG Flensburg-Handewitt bekanntlich am Kreis neu auf. Jacob Heinl bekommt keinen neuen Vertrag und stattdessen haben die Norddeutschen Anton Lindskog verpflichtet. Der Schwede kommt von der HSG Wetzlar in den hohen Norden. Am Sonnabend gastiert der Vizeweltmeister vorerst ein letztes Mal als Gegner in der Hölle Nord. Wir haben mit dem 27-Jährigen gesprochen.

Flensborg Avis: Anton, zunächst Glückwunsch zur erfolgreichen EM-Qualifikation mit Schweden. Was zeichnet den Vizeweltmeister derzeit aus, warum ist Schweden im Moment so stark?

Anton Lindskog: Wir sind sehr gut drauf, weil wir eine junge und hungrige Mannschaft haben. Alle Spieler wollen sich verbessern und wir sehen den Handball alle sehr ähnlich. Auch außerhalb der Platte verstehen wir uns gut, das merkt man dann auch auf dem Feld. 

Zurück in der Bundesliga geht es am Sonnabend mit Wetzlar nach Flensburg. Wie stehen die Chancen für die HSG, dort Punkte mitzunehmen?

Natürlich gibt es immer eine Chance Punkte zu holen, aber es wird natürlich in Flensburg unglaublich schwer für uns. In meiner Zeit in Wetzlar haben wir noch nie einen Punkt auswärts in Flensburg holen können. Jetzt haben wir mit Olle Forsell Schefvert, Alexander Feld und Stefan Cavor auch noch drei schwere Ausfälle, das macht es nicht einfacher. Wir werden alles geben, aber unsere Chance ist wahrscheinlich nicht so groß. 

Es wird dein letztes Auswärtsspiel in Flensburg sein, du wechselst im Sommer zur SG. Denkst du in diesen Tagen häufiger an den Wechsel, wie groß ist die Vorfreude?

Wir haben mit Wetzlar noch zehn Spiele in dieser Saison. Mit der Vorbereitung auf die Spiele habe ich viel zu tun und da denke ich nicht viel an den Sommer. Die Vorfreude ist natürlich schon groß, Flensburg ist eine der besten Mannschaften der Welt und ich freue mich riesig auf diese Herausforderung. Aber im Moment liegt mein kompletter Fokus bei der HSG und dann werde ich im Sommer den Schalter auf Flensburg umlegen.

Wie kam der Kontakt zur SG eigentlich zu Stande. Rund ums Nationalteam hast du es natürlich auch mit vielen ehemaligen oder aktuellen Flensburgern zu tun, haben dir Glenn Solberg, Tobias Karlsson, Hampus Wanne oder Jim Gottfridsson Tipps und Ratschläge zur SG geben können?

Der erste Kontakt war aber von meinem Berater und dann habe ich erstmal viel mit Dierk (Schmäschke/SG-Geschäftsführer/Red.) und Maik (Machulla, SG-Coach/Red.) gesprochen. Vor meiner Entscheidung habe ich mit allen genannten Personen gesprochen und alle haben mir nur positive Dinge erzählt. Der Entschluss ist mir aber trotzdem nicht einfach gefallen, weil ich fünf überragende Jahre in Wetzlar hatte und mich immer sehr wohl gefühlt habe. 

Olympia ist natürlich das Größte für einen Sportler und da würde ich natürlich gerne dabei sein. Ob ich es letztlich in den Kader schaffe, entscheidet der Trainer. Ich habe zum Umziehen aber genug Zeit und werde mit meiner Familie das Haus von Magnus Jøndal (Karriereende, zurück nach Norwegen/Red.) in Handewitt übernehmen.

SG-Sommerzugang Anton Lindskog

Mit Jim und Hampus hast du letzte Woche noch im Nationalteam zusammen gespielt - wie wollt ihr gerade die beiden mit Wetzlar in den Griff bekommen, sie spielen in der Form ihres Lebens?

Was die beiden sowohl in Flensburg als auch in der Nationalmannschaft abliefern, ist wirklich unglaublich. Wir müssen vorher viele Videos anschauen und wirklich bereit sein, sie zu stoppen. Die beiden haben viele Tricks und das wird eine sehr schwere Aufgabe für uns. 

Wie stellst du dir deinen Abschied von der HSG Wetzlar vor, wie möchtest du die Saison mit dem Team beenden?

Das wird natürlich ein bisschen traurig, weil ich fünf unglaublich tolle Jahre hier in Wetzlar hatte. Ich werde die Mannschaft, die Stadt und natürlich die Fans sehr vermissen. In einer normalen Saison machen unsere Fans so eine tolle Stimmung und ich würde mich gerne nochmal richtig von ihnen verabschieden. Das kann ich dann hoffentlich bei einem Auswärtsspiel in Wetzlar nachholen. Wir haben jetzt einige verletzte Spieler und können deswegen nicht mehr unsere beste Form abrufen. Das Ziel ist aber auf jeden Fall noch so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. 

Und wie sieht dein Sommer aus - kannst du ganz in Ruhe umziehen und die Vorbereitung im neuen Verein mitmachen oder wird alles ganz stressig, weil du mit Schweden in Tokio um Olympische Medaillen spielst?

Olympia ist natürlich das größte für einen Sportler und da würde ich natürlich gerne dabei sein. Ob ich es letztlich in den Kader schaffe, entscheidet der Trainer. Ich habe zum Umziehen aber genug Zeit und werde mit meiner Familie das Haus von Magnus Jøndal (Karriereende zurück nach Norwegen/Red.) in Handewitt übernehmen.