Flensburg. In der Handball-Champions League spielen die vermeintlich besten Mannschaften Europas. Entsprechend sind Leistungsdichte und Fähigkeiten.
Das gilt auch für die Gruppe, in der die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gelandet sind. Nach bisher zwei Partien in der Königsklasse stehen die Flensburger noch ohne Punkt auf dem letzten Tabellenplatz der Achtergruppe. Und jetzt kommt am Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN und Servus TV) mit Paris Saint-Germain Handball das nächste Schwergewicht in die Flens-Arena. Schaut man auf die kommenden zwei Auswärtsbegegnungen der SG in der Königsklasse bei Vive Kielce und Veszprem, dann stehen die Flensburger bereits unter Zugzwang.
Unter Zugzwang
»Wir müssen natürlich auch punkten. Wir haben von Beginn an gesagt, dass wir ein brutale Gruppe erwischt haben. Jetzt stehen wir mit zwei Niederlagen und PSG kommt. Das ist natürlich undankbar, wenn du da sagen musst, dass du schon unter Zugzwang stehst«, so SG-Trainer Maik Machulla.
Dass die Franzosen auch mit einigen Abgängen zuletzt immer noch eine unglaublich stark besetzte Truppe sind, steht für Machulla außer Frage. Gerade auch im Hinblick darauf, dass Leitwolf Nikola Karabatic nach Verletzung in den Rückraum um Mikkel Hansen, Nedim Remili und Luc Steins zurückgekehrt ist.
»Alle zehn Minuten kommt eine neue Aufstellung. Sie machen dadurch unglaublich Tempo und haben eben auch über 60 Minuten die Kraft dafür. Das wird eine maximale Herausforderung«, so der SG-Trainer, der deshalb auch einen entsprechenden Plan ausgetüftelt hat: »Wir werden schauen müssen, dass wir Phasen in unser Spiel einbauen, wo wir Kräfte schonen können, lange Angriffe spielen und viel Verantwortung für den Ball übernehmen.«
Ein besonderes Augenmerk verdient Luc Steins im Spiel der Franzosen. Was dem Niederländer an Körperlänge fehlt, hat er an Tempo hinzubekommen. Unangenehm, wie Machulla findet.
»Wenn die großen Rückraumspieler in Richtung Tor gehen, musst du sie doppeln. Das gibt dann mehr Platz für Luc Steins. Da geht es enorm um die richtige Balance in der Abwehr. Spielerisch sind sie mit Steins deutlich stärker geworden«, so der SG-Trainer.
Franz Semper steht SG-Trainer Maik Machulla erstmals nach seiner Kreuzbandverletzung wieder zur Verfügung. - Foto: Lars Salomonsen.
Mehr Möglichkeiten
Personell hingegen ist Aussicht auf leichte Besserung. So kehren die zuletzt in Porto fehlenden Anton Lindskog und Kevin Møller wieder zurück in den Kader. Zudem wird auch Franz Semper erstmals wieder für einen Einsatz zur Verfügung stehen. Wunderdinge erwartet der SG-Trainer allerdings nicht. »Das reicht vielleicht für fünf bis zehn Minuten pro Halbzeit. Aber es ist wieder eine Alternative. Wir zahlen den Preis für die letzte Saison, Olympia und die kurze Vorbereitung«, so Machulla, der froh ist, dass Youngster Oscar von Oettingen seine Sache zuletzt so gut gemacht hat.
Die Personalsituation soll aber nicht als Entschuldigung herhalten, unterstreicht Machulla deutlich. Entsprechend auch die kleine Kampfansage in Richtung Paris.
»Wir wollen mutig bleiben, denn wir haben nach wie vor die höchsten Ansprüche an uns selbst«, so Maik Machulla.
Mehr Fans
Dabei helfen sollen einmal mehr die Fans in der Flens-Arena. Dabei hat der Verein gute Nachrichten, denn im Gegensatz zu den mauen Zahlen zu Saisonbeginn deutet alles auf ein volleres Haus hin.
»Es wird das bisher am besten besuchte Spiel der Saison. Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hin wollen, weshalb auch die Abendkasse noch geöffnet haben wird. Dennoch werden wieder deutlich mehr Fans da sein«, so die Information der SG Flensburg-Handewitt. Es ist also angerichtet.

