Flensburg. Gut geschützt auf dem Marinestützpunkt in Mürwik starteten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt in die Vorbereitung auf die neue Saison. Viel zu verheimlichen hatte Trainer Maik Machulla allerdings nicht.
Zum einen standen die obligatorischen Leistungstests an und zum anderen waren mit Neuzugang Aaron Mensing, Marius Steinhauser, Benjamin Buric und Lasse Møller nur vier Akteuere aus dem eigentlichen Bundesliga-Kader anwesend. Dabei gab es für Lasse Møller nur Behandlung und Benjamin Buric war auch nur zum Teil einsetzbar.
»Ein bisschen brauche ich noch. Das kommt noch ein wenig zu früh«, so Buric, der den Laktattest aber mitmachen wollte.
Die dänischen Neuzugänge Kevin Møller (FC Barcelona) und Emil Jakobsen (GOG) waren mit ihren Landsleuten Mads Mensah Larsen, Lasse Svan und Simon Hald ebenso bei den Olympischen Spielen in Tokio, wie die Schweden Jim Gottfridsson, Hampus Wanne und Anton Lindskog (neu von der HSG Wetzlar), der Norweger Magnus Röd und der deutsche Nationalspieler Johannes Golla. Mit zehn Spielern stellt die SG das größte Olympia-Kontingent aller Bundesligisten. Da auch die angeschlagenen Gøran Søgard (Leistenverletzung) und Franz Semper (privat verhindert) fehlten, wurde der Trainingskader mit Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs aufgefüllt. Mit Mikael Helmersson und Oscar von Oettingen werden zwei der Nachwuchsakteure auch länger mit dabei bleiben. Søgard wird am 16. August zurück erwartet und Semper soll schon im Verlauf der Woche wieder ins Training einsteigen.
Lasse Møller und Benjamin Buric nutzten die Möglichkeit zur Behandlung, während der Rest seine Sprintfähigkeiten testen musste. - Foto: Martin Ziemer
Japan im Blick
Was seine Mannen in Japan so machen hat der SG-Trainer trotz der vielen Kilometer Entfernung im Blick. »Ich schreibe regelmäßig mit den Jungs, aber wir sind auch so verblieben, dass, wenn etwas ist mit ihnen, sie sich selber melden«, so Machulla.
Sorge bereitete dem 44-Jährigen allerdings die Situation um Simon Hald und Neuzugang Anton Lindskog. Beide sind als Reserve mit dabei und kommen nicht in den Spielen zum Einsatz bisher. »Die haben beide die Vorbereitung mitgemacht, sitzen aber seit zwei Wochen im Olympischen Dorf. Ich habe aber mit Nikolaj Jacobsen (Nationaltrainer Dänemark/Red.) gesprochen, der mir versichert, dass die Belastung angepasst wird«, so der SG-Trainer.
Ab dem Tag, an dem sie ausscheiden bei Olympia, bekommen sie von mir zwei Wochen frei.
Alle wieder beisammen haben wird Maik Machulla frühestens am 23. August. »Ab dem Tag, an dem sie ausscheiden bei Olympia, bekommen sie von mir zwei Wochen frei. Das habe ich den Jungs zugesichert, denn jeder freie Tag zählt«, so Machulla, der trotz des Saisonstarts am 8. September bei GWD Minden, die freien Tage nach der anspruchsvollen letzten Saison als Investment für die kommende Spielzeit sieht. Die Spieler die vor Ort sind können sich aber auf zwei Trainingseinheiten am Tag einstellen. »Einmal Handball und dann Laufen oder Kraft«, so Machulla.
Ärger über frühen Saisonstart
»Wir kommen aus einer harten Saison und müssen schnell erfolgreich sein, ohne uns richtig vorbereiten zu können«, sagte Machulla, der auch Kritik an der Handball-Bundesliga (HBL) übte: »Es wäre kein Problem gewesen, zwei, drei Wochen später zu starten. Die Spieler hätten es verdient«, sagte Machulla und fügte etwas resigniert an: »Ich bin nur Trainer. Das müssen andere entscheiden.«
Im Rückblick auf die vergangene Saison hat sich für Machulla aber gezeigt, dass die vielen Verletzungen nicht durch verkehrte Trainingssteuerung oder Überlastung zustande gekommen sind, sondern vielmehr einfach Pech gewesen sind. »Gegen die Verletzungen, die wir bekommen haben, kannst du nicht gegenantrainieren. Aber das hat uns für den Schlussspurt natürlich deutlich geschwächt. Das muss man schon sagen«, so die Einschätzung von Maik Machulla, der an eine ruhigere Saison in diesem Bereich glaubt.
SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke und Trainer Maik Machulla begrüßten Aaron Mensing und hielten einen kleinen Plausch. - Foto: Martin Ziemer
Mensing einspielen
Das große Ziel und die Hauptaufgabe für die kurze Vorbereitung auf die neue Spielzeit ist für Maik Machulla das einspielen von Neuzugang Aaron Mensing.
»Ich möchte, dass wenn Jim Gottfridsson und Mads Mensah von Olympia zurück kommen und etwas Ansagen, Aaron Mensing dann im Klaren darüber ist, was gemeint ist. Es wird viel Fokus auf Aaron Mensing liegen«, so der SG-Trainer, der aber keine Sorgen hat den Neuzugang zu überfordern. »Er wird und muss auch schnell viele Spielminuten bekommen. Das wird er aber auch schaffen. Der Junge hat Qualität«, so Machulla, der froh ist in Aaron Mensing jetzt einen Spieler zu haben, der aus der Ferne gefährlich ist.
Angreifen
Meisterschaftsfavorit ist für den Flensburger Coach Nordrivale und Titelverteidiger THW Kiel. »Wir greifen wieder an und wollen wieder dabei sein«, kündigte der Coach des Zweitplatzierten der vergangenen Saison aber unverdrossen an. Auch wenn der Trainingsauftakt noch mit überschaubarem Personal von statten ging.
Glücklich sieht anders aus! Auch die Torhüter Benjamin Buric (r.) und Felix Backhaus mussten durch den Lauftest. - Foto: Martin Ziemer









