Flensburg. Wenn am Donnerstag um 19 Uhr (Sky) in der Flens-Arena der Anpfiff zur Bundesligapartie zwischen der SG Flensburg-Handewitt und den Rhein-Neckar Löwen ertönt, wartet ein tabellarisches Spitzenspiel. Immerhin trifft der Zweite auf den Dritten. Zwischen diesen Rängen liegen aber elf Punkte und damit eigentlich Welten. Dennoch mahnt SG-Trainer Maik Machulla zur Vorsicht.
König der Löwen
»Wir treffen auf eine Löwen-Mannschaft, die nicht auf dem Niveau spielt, das sie können. Dennoch haben sie unglaublich viel Qualität. Es sind immer noch die Rhein-Neckar Löwen«, so Machulla, der besonders einen Spieler im Sinn hat: »Die Löwen haben sich durch Spielfreude und Kreativität ausgezeichnet in den vergangenen Jahren. Dabei ist natürlich nicht der König der Löwen, Andy Schmid, zu vergessen, der alles steuert. Dieses Selbstvertrauen, das sie ausgezeichnet hat, ist allerdings mit den Niederlagen etwas abhanden gekommen.«
Die Mannheimer mussten in der Liga zuletzt drei Niederlagen in Folge einstecken und konnten auch das gesteckte Ziel mit dem Titel in der Europa League am vergangenen Wochenende nicht erreichen.
Ob der ausbleibende Erfolg allein daran gelegen hat, dass der im Sommer scheidende Trainer Martin Schwalb das Zepter mehr oder weniger an seinen Nachfolger und in Flensburg nicht unbekannten Klaus Gärtner übergeben hat, ist schwer zu sagen. Die Vorbereitung auf die Löwen hat es für Maik Machulla indes nicht einfacher gemacht.
»Das war tatsächlich schwer einzuschätzen. Gerade in der Betrachtung der letzten Spiele, weil einfach viel rotiert und geändert wird. Man merkt, dass die Löwen nach Sicherheit suchen. Deshalb ist es auch extrem schwierig und gefährlich. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass hier eine Mannschaft kommt, die kampflos die Punkte in Flensburg lässt. Ganz im Gegenteil«, so der SG-Trainer, der gegen die Löwen vor einem Jubiläum steht.
Hinter dem Einsatz von Gøran Søgard Johannessen steht weiterhin ein Fragezeichen. Die Adduktoren machen weiter Probleme. - Foto: Tim Riediger
Rückenwind aus Melsungen-Spiel
Dass der Kopf bei den SG-Spielern nach dem fulminanten Spiel gegen die MT Melsungen am vergangenen Montag wieder deutlich höher steht, verhehlt Maik Machulla nicht. Für den SG-Trainer war es wichtig, die Enttäuschung aus der Champions League mit dem Ausscheiden gegen Aalborg Håndbold schnell abzuschütteln.
»Ein Spiel wie gegen Melsungen hat uns nach der Enttäuschung gegen Aalborg sehr geholfen. Die Jungs haben schnell wieder gesehen, wie gute Handballer sie eigentlich sind«, so Machulla, der sich den deutlichen Spielverlauf nicht hätte besser vorstellen können: »Manchmal entwickeln sich Spiele so wie gegen Melsungen, wo wir viele Sachen einfach auch richtig gut gemacht haben. Wir waren sehr effektiv und über die Führung hatten wir dann auch die Sicherheit. Wir haben nicht aufgehört und es war schön zu sehen, dass wir eine solche Qualität haben.«
Eine Qualität, die auch gegen die Rhein-Neckar Löwen wieder zum Tragen kommen soll. Personell hat der SG-Trainer dabei die gleiche Auswahl an Spielern wie gegen die MT. So wird erneut A-Jugend-Keeper Felix Backhaus den Platz hinter Torhüter Torbjørn Bergerud einnehmen. Sorgen, dass der Norweger die Aufgabe nicht schultern könnte nach dem Ausfall von Benjamin Buric (wir berichteten), macht sich Maik Machulla nicht.
»Bei Torbjørn Bergerud mache ich mir keine Gedanken, dass er auch die letzten neun Spiele gut überstehen wird. Er hat Lust zu spielen und ist auch klar die Nummer eins, was für seinen Kopf gut ist«, sieht Machulla sogar Vorteile in der Situation.
Ein Spiel wie gegen Melsungen hat uns nach der Enttäuschung gegen Aalborg sehr geholfen. Die Jungs haben schnell wieder gesehen, wie gute Handballer sie eigentlich sind.
Etwas anders gelagert ist die Situation hingegen bei Gøran Søgard Johannessen. Der Rückraumspieler laboriert nach wie vor an einer Adduktoren-Blessur und hat eher im Reha-Bereich trainiert. Ein Einsatz ist wohl möglich, aber nicht sicher.
»Wir versuchen, die Jungs jetzt von Spiel zu Spiel zu bekommen und von dem, was wir über die Saison aufgebaut haben, zu zehren«, so Machulla.
Unabhängig, wie die personelle Situation schlussendlich ausschauen mag, gilt für Maik Machulla: »Wir haben Selbstvertrauen und Lust - auch gegen die Löwen.«
💬 Ein ehemaliger Löwe zu der anstehenden Partie
— SG Fle-Ha (@SGFleHa) May 26, 2021
Unsere #40 Alexander #Petersson kennt die DNA seines früheren Vereins @RNLoewen und weiß genau, worauf es im morgigen Spiel ankommt! 🦁
________#SGFRNL#SGPower💙❤️ #OhneGrenzen pic.twitter.com/U2I8z2yiq2

