Den Abstand verringern
Die SG Flensburg-Handewitt empfängt die Füchse Berlin und möchte dichter an die Spitze heranrücken. Für Magnus Rød kommt das Spiel wohl noch zu früh, aber der Norweger ist zurück im Teamtraining. Auch Hampus Wanne ist wieder fit.
Flensburg. Das gab es schon lange nicht mehr: Nicht die beiden Norddeutschen Handball-Hochburgen SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel zieren die beiden Spitzenplätze der Bundesliga, sondern die beiden ostdeutschen Traditionsclubs SC Magdeburg und Füchse Berlin haben die Nase vorn. Während sich die SG und Kiel in den vergangenen vier Spielzeiten die Meisterschale teilten (jeweils zwei Titel an beiden Fördeufern), schicken sich nun der SCM und der Kontrahent aus der Hauptstadt an, den Titel unter sich auszuspielen. Doch ganz so weit ist es noch nicht, das wissen sie sowohl an der Spree als auch im hohen Norden.
»Magdeburg steht oben, weil sie noch gar keinen Punkt abgegeben haben, und Berlin ist Zweiter, weil sie erst einen verloren haben«, so Maik Machulla beim Blick auf die Tabelle. Der SG-Coach findet das »nicht überraschend«, weil beide Clubs bereits in den letzten Jahren zur nationalen Spitzengruppe gehörten, auch wenn es bislang für den ganz großen Wurf nicht gereicht hat. Was Machulla überrascht, ist die Tatsache, dass der »Abstand nach so wenigen Spieltagen (9/Red.) bereits so groß ist«. Die SG rangiert auf Platz sechs und hat schon sechs bzw. fünf Zähler Rückstand auf das Spitzenduo. Die Devise ist daher klar:
»Wir wollen bis Weihnachten alles daran setzen, den Abstand nicht noch größer werden zu lassen«, so der Coach, der aber eigentlich gar nicht zu weit nach vorne schauen möchte. »Erstmal geht es um die zwei Punkte am Mittwoch, die sind sehr wichtig für uns.« Er versucht jedoch auch, Druck auf die Kontrahenten aufzubauen und ergänzt: »Wir müssen derzeit nicht vom Titel sprechen, aber Magdeburg und Berlin haben gute Chancen, lange oben zu stehen. Sie müssen jetzt damit leben, Titelkandidaten zu sein. Unsere Herausforderung ist es hingegen, sie einzuholen.«
Dabei hofft Machulla, dass das Glück, das sein Team in den letzten Jahren oft hatte und welches derzeit scheinbar eher bei der Konkurrenz geparkt ist, wieder zurückkehrt. »Wir haben gegen Erlangen, in Göppingen oder Porto kurz vor Schluss noch jeweils ein Tor kassiert und dann Unentschieden gespielt oder verloren. Berlin hingegen hat zuletzt ein knappes Spiel mit einem Tor gewonnen. Wir müssen uns das Glück zurückholen.«
Wanne fit
und Rød zurück
Dabei helfen soll schon am Mittwoch wieder Hampus Wanne und möglichst bald auch Magnus Rød. Wanne, mit 55 Treffern zweitbester Torschütze der Liga, musste in der vergangenen Woche beim Nationalmannschafts-Lehrgang seiner Schweden krankheitsbedingt die meiste Zeit passen. Machulla sagte am Dienstag vor dem Abschlusstraining jedoch: »Er hat am Montag zwar noch nicht trainiert, ist aber wieder fit.«
Rød, der seit Saisonbeginn mit einer Knieverletzung ausgefallen ist, trainierte am Dienstag erstmals wieder mit der gesamten Mannschaft. Gegen Berlin könnte er erstmals in dieser Saison im Kader stehen, ob es bereits zu einem Einsatz reicht, ist ungewiss. »Er kann jetzt wieder handballspezifisch trainieren und es liegt an uns, wann wir ihn einsetzen. Wir werden aber sicherlich kein Risiko gehen und wollen erstmal schauen, wie sein Knie und auch sein Kopf auf die Belastung reagieren«, so Machulla im Vorfeld der Partie. Bei Røds Landsmann Gøran Johannessen hingegen bleibt es weiter fraglich, wann er wieder spielen kann.
Konkreter dagegen ist, dass die Fans langsam auch in größerer Zahl zurückkehren. Für die Partie gegen Berlin gibt es zwar noch Karten, aber erstmals in dieser Saison waren vorab mehr as 5000 Karten abgesetzt. »Wir freuen uns auf jeden einzelnen, denn die Zuschauer geben uns eine unglaubliche Energie. Die Jungs haben auch darüber gesprochen, und einer wie Mads Mensah Larsen freut sich ganz besonders. Er spielt jetzt seit über einem Jahr bei uns, hat aber die richtige Hölle-Nord-Atmosphäre noch nie erleben dürfen. Und Atmosphäre ist immer gut«, so Machulla.
Ruwen Möller
rm@fla.de
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