Endlich wieder ein Heimspiel
Die SG Flensburg-Handewitt unterlag mit 28:23 (14:8) in Veszprém und kassierte die dritte Pleite in Folge. Insgesamt war es bereits die siebte im zehnten Saisonspiel. Sonntag geht es gegen Stuttgart in der Liga.
Efter seks udekampe i træk spiller SG Flensburg-Handewitt søndag kl. 16 endelig hjemme igen. I ligaen gælder det TVB Stuttgart. Torsdag blev det til et 28-23-nederag i Champions League mod Veszprém. Her blev danske Lasse Svan ny rekordtager i klubben med antal regulære mål. Han har nu scoret 2375 gange og dermed indhentet landsmand Lars Christiansen.
Flensburg. Lübbecke, Erlangen, Hamburg, Kielce, Magdeburg und Veszprém. Die SG Flensburg-Handewitt hat seit dem letzten Heimspiel am 29. September gegen Paris sechs Auswärtsspiele bestritten und dabei rund 8000 Reisekilometer zurückgelegt. Der sportliche Ertrag war überschaubar. Siege gab es zwei in der Liga, ansonsten das Aus im Pokal und drei weitere Pleiten, die letzte am Donnerstagabend in der Champions League beim Starensamble von Veszprém mit 28:23 (14:8). Damit wartet der Sieger von 2014 weiter auf den ersten Erfolg in dieser Saison in der Königsklasse und ist in der Gruppe B weiterhin Letzter. Gegen das Team um die beiden Ex-Flensburger Rasmus Lauge und Kentin Mahé zeigte die SG vor allem in der ersten Hälfte eine erschreckend schwache Angriffsleistung und konnte erst im zweiten Durchgang ein wenig Selbstvertrauen für das Bundesliga-Spiel am Sonntag (16 Uhr/live Sky) gegen den TVB Stuttgart tanken.
»Wir hatten uns viel vorgenommen, haben das Spiel aber denkbar schlecht begonnen und alles falsch gemacht, was wir nur falsch machen konnten«, so SG-Coach Maik Machulla, dessen Team schnell mit 0:4 hinten lag und erst in der neunten Minute durch Mads Mensah Larsen den ersten eigenen Treffer erzielte. Die Flensburger konnten sich bei ihrem Torwart Benjamin Buric bedanken, dass sie zur Pause nur mit 14:8 hinten lagen. Der Bosnier war bester und zunächst einziger guter Flensburger. Seine etlichen Paraden konnten die Offensivprobleme aber nicht kompensieren. Nachdem die erste Auszeit (6:1/11.) nicht gefruchtet hatte, warf Machulla bereits kurz darauf - Lauge hatte soeben zum 10:3 (16.) getroffen - zum zweiten Mal die grüne Karte. Er stellte im Angriff auf 7 gegen 6 mit zwei Kreisläufern (Simon Hald kam nun ins Spiel) um und brachte in der Abwehr Julius Meyer-Siebert.
Kabinenansprache
Machulla fand, dass das Überzahl-Spiel »eigentlich gut funktionierte« und war zufrieden damit, dass so wie vorgesehen Kräfte gespart werden konnten. Vieles wirkte jedoch statisch, Jim Gottfridsson agierte nur aus dem Stand und hatte unabhängig davon keinen guten Tag erwischt. Verletzungen, nicht eingespielte Nachverpflichtungen und die Ausfälle von einigen Stammspielern hin oder her, es passte im ersten Durchgang einfach nicht viel zusammen bei der SG.
»In der Kabine haben wir uns gesagt, dass wir mit einem guten Gefühl aus dem Spiel gehen wollen«, berichtete Machulla von der Halbzeitansprache, die scheinbar gewirkt hatte. Beim 20:11 (39.) sah es zwar nach einem Debakel aus, doch dann fing sich die SG. Ab Mitte der zweiten Halbzeit bekam der völlig und sichtlich überspielte Gottfridsson eine Pause. Zudem mischte nun Neuzugang Teitur Einarsson mit und schwang sich nach seinem Fehlpass bei seiner ersten Aktion vor der Pause in Windeseile zum besten Torschützen auf. Der Isländer kam auf fünf Tore und zudem konnte Michael Müller ihn bei seinem SG-Debüt in der Abwehr vertreten. Flensburg verkürzte kurz vor Ende auf 27:23 und hatte in Ansätzen gezeigt, was möglich ist. Zwar gelang es noch nicht vollends die zuletzt anfällige Defensive zu stabilisieren, aber diesmal waren es nicht mehr weit über 30 Gegentore. In Ungarn war es eher der Angriff, der nicht wie gewünscht wollte. Und das obwohl Lasse Svan beim zwischenzeitlichen 18:11 ein historische Treffer gelang. Er erzielte seinen 2394 Pflichtspieltreffer für die SG. Da er 20 davon per Siebenmeter geworfen hat, war es sein 2374 Feldtor und damit hat er nun seinen Landsmann Lars Christiansen überholt und ist neuer Rekordhalter im Verein. »Lars hat immer gesagt das ihn nie jemand einholt, ich denke er muss mir jetzt einen ausgeben«, so Svan, der sich am Tag nach der Niederlage auch ein bisschen über seine Rekord freuen konnte. »So etwas macht mich schon stolz, weil ich es in meinem Verein, der SG, geschafft habe«, sagte der Däne.
Das Tor hatte zudem dazu beigetragen, dass auch Machulla weiterhin optimistisch bleibt. »Die Saison hat erst angefangen und wir brauchen jetzt positive Situationen. Die letzten 20 Minuten haben extrem dazu beigetragen, dass wir trotzdem mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel gehen. Der Teamspirit, wie wir in der Abwehr gekämpft und im Angriff gespielt haben - all das hat für eine gute Atmosphäre gesorgt und die brauchen wir, um gegen Stuttgart zu bestehen. Zudem war der Einsatz von Teitur positiv und er hat gezeigt, dass er uns helfen kann. Mit ihm bekommen wir wieder mehr Flow in unser Spiel. Diese vielen harten Auswärtsspiele waren sehr geballt und haben an unseren Nerven gezerrt. Wir müssen jetzt noch enger zusammenstehen.«
Vorfreude auf die eigene Fans
Der Coach geht mit seinem Team am Sonntag daher »hochmotiviert« ins Spiel und »freut« sich, dass es endlich wieder eine Partie in der Flens-Arena ist. »Ich hoffe, alle finden den Weg«, sagt er mit einem Augenzwinkern und seine Vorfreude ist besonders groß auf die eigenen Fans, die dem Team »gute Energie« geben werden.
Veszprém: Corrales, Cupara - Fathy Omar 4, Nenadic 3, Maqueda 1, Nilsson 1, Ligetvari 2, Marguc 3, Lauge 4, Strlek 7/1, Lukacs, Blagotinsek 1, Mahé, Ilic, Lekai, Sipos 2
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Møller n. e. - Golla 2 , Hald 2, Svan 2, von Oettingen n. e., Wanne 3/1, Meyer-Siebert, Steinhauser, Mensah Larsen 1, Gottfridsson 2, Müller, Jakobsen 2, Mensing 4, Einarsson 5, Lindskog
Zuschauer: 5067 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Radojko Brkic/Andrei Jusufhodzic (Österreich)
Siebenmeter: 1/1:1/1; Zeitstrafen: -/5 (Lindskog 3, Hald, Mensing); Rote Karte: Lindskog (58./dritte Hinausstellung)
Ruwen Möller
rm@fla.de
FAKTA
STATISTIK
Veszprém - SG Flensburg-Handewitt 28:23 (14:8)
Veszprém: Corrales, Cupara - Fathy Omar 4, Nenadic 3, Maqueda 1, Nilsson 1, Ligetvari 2, Marguc 3, Lauge 4, Strlek 7/1, Lukacs, Blagotinsek 1, Mahé, Ilic, Lekai, Sipos 2
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Møller - Golla 2 , Hald 2, Svan 2, von Oettingen n. e., Wanne 3/1, Meyer-Siebert, Steinhauser, Mensah Larsen 1, Gottfridsson 2, Müller, Jakobsen 2, Mensing 4, Einarsson 5, Lindskog
Zuschauer: 5019 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Radojko Brkic/Andrei Jusufhodzic (Österreich)
Siebenmeter: 1/1:1/1
Zeitstrafen: -/5 (Lindskog 3, Hald, Mensing)
Rote Karte: Lindskog (58./dritte Hinausstellung)
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