THW Kiel schafft das Meisterstück
Mannheim. Grenzenloser Jubel beim THW Kiel. Mit dem allerletzten Wurf, in der allerletzten Sekunde, entschied sich die Deutsche Meisterschaft am Sonntag zu Gunsten der Kieler. Ihnen reichte in einer wahren Nervenschlacht bei den Rhein-Neckar Löwen ein 25:25 (13:12)-Remis. Um ein Haar hätte Löwen-Spielmacher Andy Schmid die SG Flensburg-Handewitt zum Meister geworfen, sein Wurf quasi mit dem Schlusspfiff verfehlte aber das Kieler Tor.

Uwe Anspach, dpa
»Das ist perfekt. Wir haben so lange und hart dafür gekämpft. Ich freue mich für den Verein und für die Stadt Kiel. Die Entscheidung in der letzten Sekunde, das ist Wahnsinn«, jubelte Kiels Rückraum-As Sander Sagosen am Sky-Mikrofon. »Ein unglaubliches Gefühl«, sagte Kiels dänischer Nationaltorhüter Niklas Landin.
Mehr Spannung am Ende geht eigentlich nicht. Während die Flensburger im Parallellspiel Balingen keine Chance ließen, hätte der THW Kiel die 22. Deutsche Meisterschaft in der Schlussminute beinahe noch aus der Hand gegeben. Ein Missverständnis von Miha Zarabec und Kreisläufer Hendrik Pekeler hätte fast den Titel gekostet. Ein Foulspiel von Steffen Weinhold (THW Kiel) zum Freiwurf kurz vor Schluss war letztlich Kiels Rettung.
Das Match in Mannheim war von Beginn an eng, zum Ende einer langen, schwierigen und packenden Saison schenkten sich die Rivalen Löwen und Kiel nichts. Kiel scheiterte in der ersten Halbzeit immer wieder am stark aufgelegten Andreas Palicka im Löwen-Tor, verwarf in den ersten 30 Minuten gleich drei Siebenmeter.
Nach der Pause drückte Kiel der Partie aber zunächst den Stempel auf und zog auf drei Tore (16:13) davon. Zwölf Minuten vor Schluss leitete der Schwede Lukas Nilsson (19:20) das dramatische Finale ein. Als der Däne Niclas Kirkeløkke die Hausherren gar mit 22:21 in Front warf, war der Meistertitel für kurze Zeit wieder in Flensburg. Kiel aber überstand drei weitere Rückstände (22:23, 23:24 und 24:25) und durfte am Ende dicke jubeln.
Marc Reese
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