Auf fremde Hilfe angewiesen
Die SG Flensburg-Handewitt hatte gegen die Füchse Berlin am Ende nicht mehr genug Körner im Tank, um erfolgreich zu sein.
Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt hat nach der 29:22-Niederlage gegen die Füchse Berlin die Meisterschaft nicht mehr in eigener Hand. Am Ende fehlte der Heimmannschaft gegen starke Gäste die Kraft, um erfolgreich zu sein. Einige ausgelassene Chancen und der ein oder andere Fehler in der Defensive zu viel, raubten schlussendlich die gute Ausgangsposition. Nach 55 Bundesliga-Heimspielen endet die niederlagenfreie Serie der SG.
SG-Trainer Maik Machulla setzte auf die schon fast selbstverständliche Formation von Beginn an, auch weil es kaum Alternativen gibt. So startet Torbjørn Bergerud im SG-Tor, während Hampus Wanne, Mads Mensah Larsen, Jim Gottfridsson, Magnus Rød, Lasse Svan und Johannes Golla den Part auf dem Feld übernahmen. Simon Hald kam in der Abwehr für Mensah Larsen.
Die Gastgeber taten sich zu Beginn schwer gegen die physisch eindrucksvolle Abwehr der Berliner. Zudem fand Gäste-Keeper Dejan Milosavljev gut in die Partie. Erst Kapitän Lasse Svan konnte nach sechs Minuten die Heimmannschaft mit seinem Treffer zum 1:2 erlösen. Das war der Weckruf für den SG-Angriff, der in der Folge viel dynamischer und mit mehr Zug zum Tor agierte. Die 2300 Zuschauer taten ihr Übriges, um die ohnehin hohen Temperaturen noch zu steigern.
Es blieb aber auch Mitte der ersten Halbzeit ein Duell auf Augenhöhe, weil die Gäste, ebenso wie die Gastgeber, in der Lage waren, Fehler zu bestrafen. Die SG konnte allerdings immer vorlegen, auch weil die Abschlussquote deutlich gesteigert werden konnte. Zudem handelten sich die Füchse schon früh Zeitstrafen ein. Gleich zwei hatte Abwehrchef Jakov Gojun bereits nach 19 Minuten und die Flensburger wussten das zu nutzen. Erstmals gelang eine Drei-Tore-Führung.
Fritz Rückkehr
Bis zur Pause rieben sich die Gäste aus Berlin häufig an den Schiedsrichtern, was ihrem Spiel nicht gut tat. Die SG kümmerte dies aber wenig. Maik Machulla konnte sogar Gøran Søgard in der Abwehr bringen und so Magnus Rød etwas entlasten. Ein Debüt auf dem Feld gab es zudem im ersten Durchgang auch noch. Der älteste Bundesligaspieler, Henning Fritz, kam nach 25 Minuten für einen und eine gute Minute später für einen zweiten Strafwurf zwischen die Pfosten. Gegen Hans Lindberg war allerdings kein Kraut gewachsen.
Zur Pause war die SG-Führung beim 15:14 allerdings wieder geschmolzen. Der ein oder andere Fehler, vorne wie hinten, hatte sich in das Spiel der Heimmannschaft eingeschlichen und die konzentrierter agierenden Füchse nutzen dies.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine ausgeglichene Partie, bei der die Flensburger die Nase knapp vorn hatten. Doch die Gäste standen der SG an Einsatz und Wille in nichts nach und unterstrichen ihre Qualität. Dabei konnte sich die Heimmannschaft gerade auf die Außen Lasse Svan und Hampus Wanne verlassen. Immer wieder nutzte die Flügelzange ihre Möglichkeiten und gaben der SG, neben dem frenetischen Publikum, den nötigen Rückhalt.
Eine Kraftfrage
Die Gastgeber fingen aber an einige Möglichkeiten auszulassen. Die Berliner kamen dadurch zu einfachen Gegenstoßtoren und konnten zehn Minuten vor dem Ende nach einem 4:0-Lauf mit 26:24 in Führung gehen. Abwehrchef Gojun sah allerdings die dritte Zeitstrafe und für eine elektrisierende Schlussphase war alles angerichtet.
Während die Füchse im ersten Durchgang so ihre Schwierigkeiten mit den Entscheidungen der Unparteiischen hatte, so sehrt haderte die SG in der Schlussphase. Dass dann selbst die Bälle vom Innenpfosten (Jim Gottfridsson) wieder heraussprangen half der SG auch nicht.
Am Ende wurde die SG für ihren großen Kampf gegen starke Füchse nicht belohnt und musste im Meisterschaftskampf eine schmerzhafte :-Niederlage einstecken. Die Tabellenführung ist nach dem 31:23-Sieg des THW Kiel gegen Frisch AUF Göppingen dahin. Nun bleibt der SG nur die Hoffnung auf fremde Hilfe im Kampf um den Titel.
Timo Fleth
tif@fla.de
SG Flensburg-Handewitt - Füchse Berlin 29:33 (15:14)
Statistik
SG Flensburg-Handewitt: Fritz, Backhaus, Bergerud - Golla 4, Hald, Svan 7, Wanne 7/2, Jøndal, Steinhauser, Mensah Larsen 2, Søgard, Gottfridsson 6, Holpert, Rød 3.
Füchse Berlin: Genz, Milosavljev - Ernst, Wiede 3, Holm 2, Gojun 1, Andersson 4, Lindberg 11/7, Michalczik, Chrintz, Matthes 1, Kopljar 1, Vujovic 5, Koch, Marsenic 2, Drux 2.
Zeitstrafen: 2:7.
Siebenmeter: 2:7.
Rote Karte: Gojun (3x2/Füchse Berlin)
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies.
Zuschauer: 2300.
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