Emotionaler Abschluss
Einen Sieg gab es für den TSV Nord Harrislee beim letzten Saisonheimspiel gegen den TuS Lintfort nicht. Mit der Leistung wurden Lotta Woch und Marieke Paulsen dennoch würdig verabschiedet.

Foto: Tim Riediger
Harrislee. Die Mannschaft von Trainer Olaf Rogge hat Wort gehalten. Am Ende reichte es für die Handballerinnen des TSV Nord Harrislee in der 2. Bundesliga zwar gegen den Tabellenvierten vom TuS Lintfort nicht zum Sieg, aber die leidenschaftliche Leistung war weit entfernt von Sommer-Handball kurz vor Saisonende. Dass es bei der 29:31-Niederlage richtig gute Handball-Unterhaltung gab, aber nicht zu mehr reichte, lag schlussendlich nur an Kleinigkeiten.
In der Anfangsphase wirkte es bei den Nordfrauen fast so, als wenn die scheidenden Lotta Woch und Marieke Pauksen die Partie im Alleingang gewinnen wollten. Beide wurden bereits vor Anpfiff offiziell vom Verein verabschiedet, was zu einer extra Portion Motivation geführt zu haben schien. Alle der ersten sechs Treffer der Gastgeberinnen gingen auf das Konto des Duos.
Marieke Paulsen musste am Kreis hart kämpfen. - Foto: Tim Riediger
Die Gäste versteckten sich aber keineswegs und lieferten mehrfach den Nachweis, gerade aus dem Rückraum, warum sie in der Tabelle in der Spitzengruppe zu Hause sind. So entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, das gut geleitet vom Schiedsrichtergespann Konrad Gimmler und Jannik Rips Handball mit hoher Intensität bot. Jeder Fehler wurde versucht direkt zu bestrafen. Dem TuS gelang dies allerdings zunächst besser. Als sich zudem nach 20 Minuten etwas Hektik im Angriff der Heimmannschaft breit machte, konnte man beim 10:14-Rückstand fünf Minuten vor der Pause schlimmes befürchten.
Ballgewinne in der Abwehr und einige Paraden von Lea Tiedemann, die für Sophie Fasold ins Nord-Tor gekommen war, gaben aber wieder Rückenwind. Der 14:15-Rückstand zur Pause war entsprechend gering.
Auch im zweiten Durchgang blieb es eine enge und umkämpfte Partie. Allerdings schafften es die Gäste nach rund 40 Minuten immer wieder vorzulegen. Dabei erzielte Torjägerin Madita Jeß zwischenzeitlich die 18:17-Führung für die Nordfrauen, doch im Angriff lief es nicht mehr richtig rund. Falsche und teilweise überhastete Entscheidungen gepaart mit Zeitstrafen kosteten den Rhythmus. Die Heimmannschaft musste immer wieder einen Rückstand aufholen.
Zeitstrafen brachten den TSV Nord Harrislee in der zweiten Halbzeit aus dem Rhythmus. - Foto: Tim Riediger
Das gelang trotz starker Moral und viel Willen schlussendlich nicht. Hatte die Deckung der Gastgeberinnen Lintforts Top-Torschützin Naina Klein bis dahin auf einen Treffer gehalten, entfaltete die Rückraumspielerin in der Schlussphase nochmal ihre gesamte Qualität. Da nutzten am Ende auch die zehn Tore von Lotta Woch nicht, um die 29:31-Niederlage zu verhindern.
Auch wenn es schlussendlich im letzten Heimspiel der Saison für den TSV Nord Harrislee keine Punkte gab, verdeutlichte der Auftritt dennoch, warum die Nordfrauen so früh die Klasse gesichert haben. Zum Abschluss geht es am kommenden Spieltag nochmal auf Reisen. Am kommenden Sonnabend (18 Uhr) findet die Saison für die Nordfrauen ihr Ende beim HC Rödertal.
Mehr zum Abschied von Lotta Woch und Marieke Paulsen, sowie weitere Stimmen am Montag in der Flensborg Avis!
Linksaußen Sophia Frauenschuh steuerte wichtige Treffer in der Schlussphase bei. - Foto: Tim Riediger
Timo Fleth
tif@flfa.de
TSV Nord Harrislee - TuS Lintfort 29:31 (14:15)
Statistik
TSV Nord Harrislee: Tiedemann, Fasold - Richter, Volquardsen 1, Woch 10/3, Pleger 1, Frauenschuh 4, Mettner, Andresen 1, Rahn, Jeß 7, Paulsen 3, Schleemann 2.
TuS Lintfort: Angenendt, Graef - Kinlend 7, Legermann 2, Lambertz 3, Samplonius 9/3, Haase 1, Klein 4, Gruner 1, Henschel, Ueffing, Willing 4, Lucas, Kunert.
Zeitstrafen: 4:4.
Siebenmeter: 5:4.
Schiedsrichter: Konrad Gimmler/Jannik Rips.
Zuschauer: -.
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