Spielfreude und Kampf gefordert
Beim Aufsteiger TuSEM Essen wartet auf die SG Flensburg-Handewitt mehr als nur Abstiegskampf. SG-Trainer Maik Machulla ist gewarnt.

Foto: Lars Salomonsen
Flensburg. »Essen ist einer der besten Aufsteiger der vergangenen Jahre. Da gibt es einen ganz klaren Plan in Abwehr und Angriff von dem, was sie machen wollen. Zudem machen sie das, was sie machen, auch mit 100-prozentiger Überzeugung und viel Willen«, lautet die anerkennende Einschätzung vom Trainer der SG Flensburg-Handewitt, Maik Machulla, vor dem Aufeinandertreffen in der Bundesliga mit den Handballern von TuSEM Essen am Donnerstag (19 Uhr/Sky).
Dabei sieht Machulla den Gegner nicht als reine Kämpfertruppe im Abstiegskampf.
»Abstiegskampf ist Kampf, aber der TuSEM verbindet dies auch mit spielerischen Elementen. Das kann sich sehen lassen und spricht für die Mannschaft und den Trainer. Ich habe großen Respekt vor dieser Mannschaft. Wenn sie ins Laufen kommen, dann sind sie nur schwer zu stoppen. Minden und Stuttgart haben das zu spüren bekommen«, spielt der SG-Trainer auf die Heimsiege der Essener gegen GWD Minden und den TVB Stuttgart an.
Wir müssen uns bewusst sein, dass wir in dieser Liga nichts geschenkt bekommen. Wir dürfen uns nicht blenden lassen und in die Falle tappen, dass wir schon irgendetwas gewonnen hätten, nur weil wir schon seit einigen Monaten auf einem sehr hohen Niveau spielen.
Mit lediglich vier Punkten Rückstand nach 24 Spielen auf das rettende Ufer ist der Aufsteiger auf Platz 18 noch mittendrin im Überlebenskampf. Deshalb hat auch Maik Machulla großen Respekt vor dem Liga-Neuling. Auch der 35:28-Heimsieg aus dem Hinspiel fiel schlussendlich deutlicher aus als es der Spielverlauf war.
»Essen zeigt, dass die Lust haben, erste Liga zu spielen, und vor allem, dass sie auch Lust haben, noch zu bleiben. Das zeigen sie in jedem Spiel«, so Machulla, der gerade darin auch einen Vorteil für seine Mannschaft sieht. »TuSEM ist eine Mannschaft, die zeigt, dass sie mitspielen möchte. Deswegen glaube ich auch, dass es ein Handballspiel wird und nicht nur eine reine Abwehrschlacht. Wir freuen uns immer auf Mannschaften, die mitspielen möchten.«
Personalsorgen
kleiner geworden
Die SG musste beim 29:23-Sieg gegen den SC DHfK Leipzig am vergangenen Sonntag gleich zwei Schreckmomente überstehen. So mussten sowohl Johannes Golla (Fuß) als auch Hampus Wanne (Wade) behandelt werden. Doch für das Spiel gegen Essen gab Machulla nach dem Abschlusstraining am Mittwoch Entwarnung.
»Alle, die gegen Leipzig gespielt haben, werden auch gegen Essen dabei sein und sind einsatzfähig«, so der SG-Trainer, der aber hinterherschob: »Bei Hampus werden wir dann aber mal schauen müssen, ob er mitwirken kann. Wir kennen aber auch alle die Qualitäten von Magnus Jøndal. Trotz der überragenden Form von Hampus würde uns ein Ausfall da nicht so weit zurückwerfen. Johannes Golla hat mittrainiert, aber wir haben schon etwas aufgepasst. Ich gehe davon aus, dass er 100 Prozent bereit ist für das Spiel.«
Fokus
Unabhängig von Personal und Gegner liegt Machullas Hauptaugenmerk aber auf seiner Mannschaft, und die bereitet nun schon über Monate mit konstant guten Leistungen viel Freude. Allein die Tabellenführung in der Bundesliga reicht dort schon als Nachweis. 48 Spiele in heimischer Halle ohne Niederlage sprechen zudem Bände. Ohne den Ansatz mahnender Worte kommt Machulla allerdings nicht aus.
»Es ist das Allerwichtigste, dass wir weiter marschieren und weiter Lust haben. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir in dieser Liga nichts geschenkt bekommen. Wir dürfen uns nicht blenden lassen und in die Falle tappen, dass wir schon irgendetwas gewonnen hätten, nur weil wir schon seit einigen Monaten auf einem sehr hohen Niveau spielen«, so der SG-Trainer, der aber deutlich macht, dass er Vertrauen in seine Mannschaft hat: »Wir müssen immer alles aus uns heraus holen, aber das macht die Mannschaft in den letzten Jahren unglaublich gut. Deshalb habe ich da auch keine Bedenken.«
Timo Fleth
tif@fla.de
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