Frist für Christian Berge
Norwegens Handballverband möchte in drei Wochen eine verbindliche Antwort von seinem Cheftrainer, ob dieser weitermachen möchte oder nicht.

Foto: Claus Bech/Scanpix
Budapest. Nach Rang drei bei der Heim-EM 2020 hat Norwegen die Europameisterschaft diesmal auf Platz fünf beendet und sich somit die direkte Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2023 gesichert. Beim Turnier in Polen und Schweden könnten die Skandinavier möglicherweise mit einem neuen Cheftrainer antreten. Der bisherige Coach Christian Berge hat zwar noch einen gültigen Vertrag bis 2025, doch sein Abschied könnte bevorstehen.
Seit Monaten wird Berge mit dem neuen Vereins-Projekt in Norwegen, Kolstad, in Verbindung gebracht. Der Verein baute in Berges Heimatstadt Trondheim aktuell ein Super-Team auf und hat u.a. die Nationalspieler Magnus Rød, Gøran Johannessen (ab 2023) von der SG Flensburg-Handewitt sowie Kiels Sander Sagosen verpflichtet (wir berichteten mehrfach). Es gab Gerüchte, dass Berge bei all diesen Wechseln eine Rolle gespielt haben soll. Gleichzeitig entstand Kritik, weil ihm Vetternwirtschaft vorgeworfen wurde. Zudem machte der norwegische Verband klar, dass er einen reinen Nationaltrainer möchte und niemanden, der möglicherweise in Doppel-Funktion tätig ist. Am Rande der EM bestätigte der Verbands-Präsident Kåre Geir Lio, dass Berge nun eine Frist bis zum 18. Februar bekommen hat, um eine Entscheidung zu treffen.
Der ehemalige Spielgestalter der SG, Berge, äußerst sich im Rahmen der EM nicht zu dem Thema. Im Vorfeld hatte er aber erklärt, dass »nichts in Stein gemeißelt« sei.
Nach der überraschenden-Auftaktniederlage der Norweger gegen Russland war Berges Spielstiel als eindimensional in die Kritik geraten. Im Laufe des Turniers zeigte Norwegen jedoch ungewohnte neue Qualitäten und unterlag lediglich noch Schweden knapp mit einem Tor. Dadurch wurde zwar das Halbfinale verpasst, aber nach zwei Mal WM-Silber (2019 und 2019) sowie EM-Bronze 2020 war das Berge-Team erneut dicht dran an den Medaillen.
Als mögliche Nachfolger werden bereits Kristian Kjelling, Stian Tønnesen oder Børge Lund gehandelt.
Ruwen Möller
rm@fla.de
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