Mahé: »Es ist Zeit für etwas Neues«
Der ehemalige Flensburger Kentin Mahé möchte Veszprém im Sommer verlassen. Eine Rückkehr in die Bundesliga kann er sich ebenso vorstellen wie einen Wechsel nach Frankreich oder sogar Dänemark.
Flensburg. Frankreichs Doppel-Weltmeister Kentin Mahé ist ein Mann der klaren Worte. Damit eckt er hier und da an, aber er sagt, was ihn bewegt. So auch jetzt im Podcast »Kreis Ab«. Es geht um die bevorstehende WM, die Olympischen Spiele 2024 in seinem Heimatland, er ist traurig über den Kreuzbandriss von Clubkollege Rasmus Lauge, den sich dieser in der vergangenen Woche beim 41:33-Erfolg von Veszprém in der Champions League gegen den THW Kiel zugezogen hat. Mahé sagt, dass dieser Sieg für ihn als Ex-Flensburger »besonders« war. Der 29-Jährige erzählt generell von seiner Zeit am Balaton, die er als »Achterbahnfahrt« beschreibt, von sportlichen Höhenflügen, seiner schweren Knieverletzung, vielen Wochen in Quarantäne und dass er seine hochschwangere Frau sowie seine Tochter seit sieben Wochen nicht gesehen habe. Da die Geburt des zweiten Kindes kurz bevor steht, weilt seine Familie in Deutschland bei den Eltern seiner Frau.
Er gibt unumwunden zu, dass ihm das soziale Leben außerhalb des Platzes in Flensburg fehlt und auf die Frage, ob das ein Grund sei, weshalb er nach drei Jahren im kommenden Sommer Veszprém wieder verlassen könnte, antwortet er klar: »Definitiv«. Noch sei »keine Entscheidung« getoffen, aber mit seinem Berater sondiere er das Terrain.
»Ich kann mir vorstellen, nach Deutschland oder Frankreich zurückzukehren. Es kann auch woanders sein, es muss irgendwo sein, wo die Lebensqualität außerhalb des Spielfeldes mehr gegeben ist, wo wir anderen Input bekommen, uns sozial engagieren und mit den Einheimischen interagieren können«, so Mahé, der die Erfahrung in Ungarn aus sportlicher Sicht extrem schätzt, dem es aber nicht ausreicht, seine Zeit nur mit den Teamkollegen zu verbringen. »Ob Portugal, Dänemark, Frankreich oder Deutschland, es ist an der Zeit, wieder etwas Neues zu entdecken«, so Mahé, der von 2015 bis 2018 bei der SG Flensburg-Handewitt aktiv war.
Mahé möchte die Zeit bei Veszprém nicht missen und hat auch für die Zukunft haushohe Ambitionen: »Ich werde 30 Jahre alt, fühle mich aber gut und der Performance-Gedanke steht weiter im Vordergrund. Es muss insgesamt für mich und meine Familie passen, ich will aber weiter Champions League spielen«.
Klare Ansage - typisch Mahé.
Ruwen Möller
rm@fla.de
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