MIT VIDEO: Perfekter Tag für den DHK Flensborg

Die erste Mannschaft feiert den Klassenerhalt und die Zweite steigt in die Landesliga auf.

Lasse Johannsen zog geschickt die Fäden beim DHK-Sieg.
Lasse Johannsen zog geschickt die Fäden beim DHK-Sieg. Foto: Lars Salomonsen
rm@fla.de
lørdag d. 21. maj 2022 kl. 22.38

Flensburg. »Nie mehr, nie mehr - nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr ...« - die Schlachtgesänge aus der Kabine des DHK Flensborg waren noch Stunden nach Abpfiff auf dem Parkplatz der Idrætshallen zu hören.

Mit einem 32:28 (15:16)-Heimsieg gegen die ESG Gensungen/Felsberg hatte sich das SdU-Team den Klassenerhalt in der 3. Liga gesichert und die Achterbahn-Saison sowie einen emotionalen letzten Spieltag erfolgreich beendet.

Die vielen kleinen Geschichten, die sich am Ende zu einer großen DHK-Erfolgserzählung zusammenfügten, begannen bereits vor dem Anwurf. Zu seiner eigenen Überraschung erfuhr Lasse Johannsen, der einen DHK-Vertrag auf Lebenszeit besitzt, dass seine Trikotnummer 24 nie mehr vergeben wird. Die DHK-Legende wurde mit einem entsprechenden Banner oberhalb des Spielfeldes gewürdigt. Und auf der Platte dankte er es mit einer spielintelligenten Vorstellung. Der DHK begann schwach sowie nervös und lag beim 7:12 (18.) klar hinten. Mit der Hereinnahme von Johannsen bekam das Spiel der Hausherren mehr Struktur und das nötige Risiko, um die Partie zu drehen. Zur Pause waren die Gastgeber dran, auch weil Johannes Krüger in seinem letzten Spiel zeigte, welche Tormaschine er ist. Am Ende brachte er es auf 14 Volltreffer. Auch Kapitän Tjark Desler legte zum Abschluss seiner Karriere im Laufe der Partie zu und führte sein Team zum Klassenerhalt. Die Leistung von Torwart Christoffer Adsersen sei ebenso erwähnt. Und an Jonas Mau geht ohnehin kein Weg vorbei. Der Youngster dürfte den inoffiziellen Titel des DHK-Spielers der Saison tragen. Beeindruckend, wie abgezockt, furchtlos und handballerisch schlau er agierte.


»Durch Emotionen und euch Fans, hatten wir zur Pause den Rückstand schon fast wett gemacht. Eine gute Abwehr war elementar für unseren Erfolg und ab der 45 Minute haben wir Gensungens Stärken gnadenlos verteidigt. Aber wir müssen einräumen, dass es drei, vier Minuten vor Schluss auch genau andersherum hätte ausgehen hätte«, so Kai Nielsen, dessen Team erst in den Schlussminuten den Vorsprung entscheidend ausbaute. Der DHK-Coach konnte sich darüber freuen, dass ihm in seinem letzten Spiel der Abstieg erspart blieb.

»Ich werde gar nicht groß feiern, aber ich weiß, was es für den Verein, die Mannschaft und euch bedeutet, danke für eure Unterstützung«, so seine Abschlussworte an die DHK-Familie. Kurz darauf erwischte ihn wie vor einem Jahr nach dem Aufstieg in die Drittklassigkeit auch diesmal wieder eine Bierdusche. Völlig durchnässt musste er erstmal in die Kabine und verpasste so seine eigene Verabschiedung.

Ein großes »Farvel« gab es auch an die Spieler Leon Wenske, Tjark Desler, Johannes Krüger, Moritz Schaefer und Marco Boyschau, die das Team verlassen bzw. ihre Karrieren beenden. Alle bedankten sich für die Zeit beim DHK und vor allem bei den Besuchern, die in einer Saison mit »vielen Höhen und Tiefen, am Ende aber einer Höhe«, wie es Schaefer treffend zusammenfasste, großen Anteil am erfolgreichen Klassenerhalt hatten.

Pascal Stegle, 1. Vorsitzender des DHK, gratulierte dem Team zum Klassenverbleib und konnte sich kurz darauf auch als Spielertrainer der Zweiten mächtig freuen. Weil die HSG Jörl mit 27:26 gegen den HC Treia/Jübek II gewann, ist dem DHK II der Landesliga-Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Die rauschende Partynacht hatte da längst begonnen.

STATISTIK

DHK Flensborg - ESG Gensunge/Felsberg 32:28 (15:16)

DHK: Adsersen 1, Klicmann - Jürgensen, Desler 6, Schmdit 1, Wickert-Grossmann, Gebelein, Krüger 14/4, Schaefer 1, Johannsen 2, Wenske, Boyschau 3, Mau 1, Jakubowski, Möller 3

ESG: Lauterbach 1, Voß - Rossel, Sonnenschein, Wachs 3, Jedinak, Otto, Prieto, Gruber 1, Feuring 5, Lippold 9, Koch, Kothe 1, Friedrich, Schalles 8/4

Schiedsrichter: Alexander Scheller/Nikolas Walther

Zuschauer: 687

Siebenmeter: 4/4:5/4

Zeitstrafen: 3:4 (Boyschau, Mau, Möller - Preto 2, Gruber, Koch)