Zwei Punkte zum Weihnachtsfest

Die SG Flensburg-Handewitt hat den SC Magdeburg mit 30:27 (13:11) bezwungen und somit ein perfektes Weihnachten 2021 gefeiert.

Ausgelassene Freude nach dem Heimsieg der SG.
Ausgelassene Freude nach dem Heimsieg der SG. Foto: Sven Geißler
rm@fla.de
søndag d. 26. december 2021 kl. 18.20

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt hat es geschafft. Was die gesamte Liga in dieser Halbserie vergeblich versucht hat, ist den Norddeutschen am 2. Weihnachtstag gelungen. Sie haben den SC Magdeburg besiegt. Mit 30:27 gewann die SG das Topspiel der Handball-Bundesliga. Für den SCM war es die erste Pleite nach 28 ungeschlagenen Pflichtspielen (wettbewerbsübergreifend). Flensburg hat zudem für etwas mehr Spannung im Titelrennen gesorgt.

»Die Zeit wird zeigen, ob es noch für ganz oben reicht«, sagte Aaron Mensing. Der SG-Rückraumspieler hatte vor dem Spiel seinen Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert (siehe Artikel unten).

»Es ist toll, mit diesem wichtigen Sieg in die Pause zu gehen. Aber auch die Vertragsverlängerung ist eine schöne Sache.«

Flensburg begann mit Benjamin Buric im Tor. Die Gäste stellten den dänischen Nationalkeeper Jannick Green dagegen. Ansonsten starteten bei den Hausherren Hampus Wanne und Lasse Svan auf den Außen, Johannes Golla am Kreis und im Rückraum Mads Mensah Larsen, Jim Gottfridsson sowie Teitur Einarsson. Der Isländer wechselte zwischen Angriff und Abwehr mit Simon Hald. Der SCM bot mit Michael Damgaard einen weiteren Dänen auf. Magnus Saugstrup kam im Laufe der ersten Hälfte, Keeper Mike Jensen saß auf der Bank.

Die SG erspielte sich die erste 3:1-Führung (5.), doch die Gäste schlugen zurück. Nach 11 Spielminuten hatte Magdeburg sich einen 6:4-Vorsprung erspielt. Wenn die beiden Teams spielen durften, war es eine gute Partie, leider wurde sie viel zu oft von den übereifrigen Unparteiischen Ramesh und Suresh Thiyagarajah unterbrochen.

Zwei gute Teams schenkten sich nichts und lieferten eine spannende Partie ab. Mit dem 12:11 (26.) durch Golla hatte die SG einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand noch vor der Pause gedreht. Bis die Teams aber in die Kabine konnten, gab es noch minutenlange Diskussionen. Nach einem Flensburger Ballgewinn war es unübersichtlich. Die Gäste waren der Meinung, bereits die Grüne Karte für eine Auszeit gelegt zu haben, wieder waren die Schiedsrichter anderer Meinung. Green bekam zudem eine Zeitstrafe. Als endlich wieder gespielt wurde, traf Wanne zum 13:11-Halbzeitstand.

Nur ein Pferdekuss bei Gottfridsson

Die SG erwischte einen flüssigen Beginn im zweiten Durchgang und baute die Führung auf vier Tore aus. Zudem musste bei Magdeburg mit Omar Ingi Magnusson der beste Torjäger in dieser Saison verletzt raus (35.). Der Isländer wirkte benommen. Kurz darauf ein Schockmoment für die SG. Gottfridsson, der in dieser Phase nahezu alles im Alleingang regelte, humpelte vom Feld. Der Schwede schien nach einem Zusammenprall starke Knieschmerzen zu haben. Beide standen kurz darauf jedoch wieder auf der Platte. SG-Trainer Maik Machulla gab nach Abpfiff Entwarnung und sagte: »Gottfridsson wird zwar einige Tage gut davon haben, aber es ist lediglich ein Pferdekuss«.

Auf dem Feld hatte die SG alles im Griff, auch weil Buric unter den Augen seines Zwillingsbruder Senjamin (Skjern Håndbold) zur Höchstleistung auflief.

Einen zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Vorsprung gab die SG nicht mehr her und beendet somit ein turbulentes und nicht immer erfolgreiches Jahr mit einem krönenden Abschluss.

Nach dem Spiel wurden die Aushilfskräfte Michael Müller und Julius Meyer-Siebert gebührend verabschiedet. Während Müller wieder in Handball-Rente geht, kehrt Meyer-Siebert wie geplant zum SC DHfK Leizpig zurück.

Der Rest der Mannschaft geht in eine kurze bis sehr kurze Winterpause. Gleich elf SG-Akteure versammeln sich Anfang Januar mit ihren jeweiligen Nationalteams, um an der EM teilzunehmen. Die restlichen Akteure nehmen am 19. Januar wieder das Training bzw. im Fall von Magnus Rød, Gøran Johannessen und Lasse Møller die Reha wieder auf. Das erste Spiel im neuen Jahr bestreitet Flensburg am 10. Februar bei der HSG Wetzlar. 

STATISTIK

SG Flensburg-Handewitt - SC Magdeburg 30:27

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Møller - Golla 3, Hald, Svan 5, Wanne 7/2, Meyer-Siebert, Steinhauser 1, Mensha Larsen 3, Gottfridsson 5, Müller n. e., Jakobsen 1, Semper n. e., Mensing 1, Einarsson 4, Lindskog n. e.

SC Magdeburg: Green, Jensen - Chrapkowski, Musche, Kristijansson 1, Pettersson 7, Magnusson 6/2, Hornke, Weber 2, Gullerud 1, Mertens 4, Saugstrup 1, O´Sullivan 2, Bezjak 1, Smits 1, Damgaard 1

Zuschauer: 3150 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Ramesh/Suresh Thiyagarajah

Siebenmeter: 3:3/3/2 (Møller hält gegen Magnusson)

Zeitstrafen: 5:4 (Golla, Svan, Hald, Wanne, Mensing - Chrapkowski 2, Magnusson, Green)