Nordfrauen in der Favoritenrolle

Ein seltenes Mal in dieser Spielzeit sind die Handballerinnen des TSV Nord Harrislee gegen den Tabellenletzten TV Aldekerk 07 nicht der Außenseiter.

Die Haupttorschützin der Nordfrauen, Madita Jeß, konnte die Woche nicht trainieren, wird aber gegen den TV Aldekerk 07 voraussichtlich trotzdem  im Kader stehen.
Die Haupttorschützin der Nordfrauen, Madita Jeß, konnte die Woche nicht trainieren, wird aber gegen den TV Aldekerk 07 voraussichtlich trotzdem im Kader stehen. Foto: Tim Riediger
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fredag d. 5. november 2021 kl. 18.09

Harrislee. Es passiert den Handballerinnen des TSV Nord Harrislee in der 2. Bundesliga nicht ganz so oft, dass sie als Favoriten in eine Partie gehen. Am Sonnabend (17.30 Uhr) ist dies aber der Fall. Der bisher punktlose Tabellenletzte vom TV Aldekerk 07 kommt in die Harrisleer Holmberghalle. 

»Wir müssen die Favoritenrolle natürlich annehmen, aber es ist auch Vorsicht geboten. Aldekerk hungert nach dem ersten Sieg und wird für uns ganz sicher nicht im Vorbeigehen zu schlagen sein. Wir haben Respekt, aber wie immer auch keine Angst«, sagt TSV-Trainer Olaf Rogge.

Eigentlich müssten die Nordfrauen nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Am vergangenen Spieltag entführte das Team des TSV etwas überraschend noch einen Punkt beim Top-Team HSV Solingen-Gräfrath, doch die Trainingswoche lässt Olaf Rogge auf die Euphoriebremse treten.

Holprige Trainingswoche

»Wir konnten durch unterschiedliche Gründe nicht ein Mal ein ordentliches Handballspiel im Training nachstellen. Bei uns hat es sich eigentlich bewiesen, dass, wenn wir im Training gute Bedingungen haben, wir auch im Spiel mehr Qualität haben. Diese Woche war das von der Quantität aber für ein ordentliches Training eher bescheiden«, so Rogge.

Immerhin ist Tabea Schleemann nach ihrer Verletzung im Solingen-Spiel ins Training zurückgekehrt und auch Madita Jeß kommt für einen Einsatz gegen Aldekerk in Frage, wenngleich die Haupttorschützin mit ihrer Blessur die Trainingshalle in der vergangenen Woche nur von weitem gesehen hat. Auch die zuletzt krankheitsbedingt fehlenden Stine Jansen und Jane Andresen stehen wieder zur Verfügung.

Personelle Alternativen dürften von Vorteil für die Nordfrauen sein, denn der Gegner wartet mit einer in der 2. Bundesliga eher untypischen offensiven 3:2:1-Deckung auf. Ein Umstand, auf den sich die Nordfrauen aber eingestellt haben.

Was nutzt uns der Punkt in Solingen, wenn wir dann nicht gegen Aldekerk gewinnen. Wir müssen an das glauben, was wir da machen.

Olaf Rogge, Trainer TSV Nord Harrislee

»Darauf sind wir natürlich vorbereitet. Sie haben aber zuletzt auch in der 6:0-Abwehr agiert. Grundsätzlich ist das bei Aldekerk recht agil mit einer starken Werferin im Rückraum. Das kann eine sehr unangenehme Aufgabe werden«, mahnt der Nordfrauen-Trainer, der nicht verhehlt, dass der Partie eine besondere Bedeutung zu kommt: »Was nutzt uns der Punkt in Solingen, wenn wir dann nicht gegen Aldekerk gewinnen. Wir müssen an das glauben, was wir da machen. Dann ist Erfolg möglich.«

Mit einem Sieg würden die Nordfrauen nicht nur den Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle sichern, sondern eben auch den TV Aldekerk 07 am Tabellenende halten. 

»Wir werden eine gute Anfangsphase brauchen, die uns Sicherheit gibt, die wir dann weiter mit ins Spiel nehmen können. Mir schlottern aber auch nicht die Knie, auch wenn ich wirklich Respekt vor dem Gegner habe. Am Sonnabend wird sich auf der Platte zeigen, wie gut vorbereitet wir dann wirklich sind«, so Olaf Rogge.