Königsklasse mit schmalem Kader

Die SG Flensburg-Handewitt wird erneut länger auf Franz Semper verzichten müssen. In der Königsklasse soll bei Kielce nach Möglichkeit viel gewechselt werden, auch wenn es gegen eine europäische Top-Mannschaft geht.  

Franz Semper (r.) verpasste nach seiner Rückkehr dem SG-Angriff neuen Schwung. Nun steht aber erneut eine längere Pause an.
Franz Semper (r.) verpasste nach seiner Rückkehr dem SG-Angriff neuen Schwung. Nun steht aber erneut eine längere Pause an. Foto: Tim Riediger
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tirsdag d. 12. oktober 2021 kl. 18.01

Flensburg. Als wenn die Aufgabe in der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/DAZN) gegen Vive Kielce für die SG Flensburg-Handewitt nicht schon schwer genug wäre, hat auch das Verletzungspech erneut zugeschlagen. 

So wird Franz Semper, der gerade erst nach zehn Monaten Pause nach seinem Kreuzbandriss zurückgekehrt ist, erneut wochenlang ausfallen. Eine Teilruptur des operierten linken Kreuzbandes nach einem Zusammenprall im Pokalspiel in Erlangen, der schon dem beim ersten Kreuzbandriss ähnelte, ist der Grund. Dabei hatte der 24-jährige Linkshänder dem SG-Rückraum gerade erst zu frischem Wind verholfen in seinen dosierten Spielminuten. 

»Für Franz tut mir das unfassbar leid. Er hat sich ganz stark zurückgekämpft und in den Spielen, in denen er wieder auf der Platte stand, sofort Akzente gesetzt«, bedauert SG-Trainer Maik Machulla die Diagnose, die nach den Untersuchungen bei den SG-Mannschaftsärzten und beim Sempers Operateur in Leipzig bestand hatte.

»Für uns als Mannschaft ist dies ein erneuter Rückschlag, den wir gemeinsam verkraften müssen. Dieser Herausforderung werden wir uns einmal mehr als Mannschaft stellen. Die Belastung auf unsere wenigen Rückraumspieler wird somit weiterhin deutlich hoch bleiben«, so der SG-Trainer, der damit auf die gleiche Mannschaft wie beim Erfolg am Sonntag gegen den HSV Hamburg zur Verfügung haben wird, auch wenn der Einsatz vom angeschlagenen Jim Gottfridsson dosiert ausfallen kann.

 Mächtiges Kielce

Die Gastgeber aus Polen sind mit einer überraschenden Niederlage in die Champions League in Bukarest gestartet, konnten dann aber eindrucksvoll Veszprem zu Hause schlagen und in Zaporozhye gewinnen. Die Mannschaft von Talant Dujshebaev gehört für Maik Machulla aber ohnehin zur europäischen Spitze.

»Kielce ist eine europäische Top-Mannschaft mit vielen tollen Spielern. Außerdem sind auch wieder Zuschauer zugelassen und wir sind uns bewusst, wie engagiert die Fans dort sind«, so der SG-Trainer, der an einen wachen Kopf seiner Mannschaft appelliert. 

»Kielce spielt eine sehr spanische und mannbezogene Abwehr mit viel Druck auf den Ballführer. Da werden wir sehr schlau spielen müssen. Im Angriff geht auch viel über den Kreis. Da kommt einiges an Arbeit auf uns zu«, so Machulla, der dabei auch die letzten gelungenen Auftritte bei den Polen im Sinn hat.

Die fanden allerdings noch unter anderen Voraussetzungen statt. Mit Lasse Møller, Gøran Johannessen, Magnus Rød und nun auch Franz Semper fehlt dem Rückraum die Tiefe, dennoch stellt Machulla in Aussicht die ganze Bank in Kielce nutzen zu wollen. Zu verschenken hat die SG aber in Polen nichts, denn nach drei Spielen in der Königsklasse stehen die Flensburger mit nur einem Zähler am Tabellenende.

»Wir werden aufgrund der Kadergröße mit unseren Kräften haushalten müssen. Es dürfen uns nicht viele Fehler unterlaufen, aber wir nehmen die Herausforderung an und freuen uns auf das Spiel. Wir werden aber auch versuchen so viel wie möglich durch zu wechseln«, so Maik Machulla.