Trotz allem optimistisch bleiben

Die SG Flensburg-Handewitt befindet sich in einer kniffligen Lage und muss am Sonntag beim starken Aufsteiger HSV Hamburg ran. Jim Gottfridsson wird womöglich fehlen.

Maik Machulla (l. ) lobt Mads Mensah Larsen in den höchsten Tönen. Der Däne hat sich bei der SG extrem gut entwickelt und ist Sonntag wohl erste Wahl als Spielmacher.
Maik Machulla (l. ) lobt Mads Mensah Larsen in den höchsten Tönen. Der Däne hat sich bei der SG extrem gut entwickelt und ist Sonntag wohl erste Wahl als Spielmacher. Foto: Lars Salomonsen
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fredag d. 8. oktober 2021 kl. 16.01

Danskerklubben SG Flensburg-Handewitt er fortsat hårdt ramt af skader. Onsdag udgik holdet af den tyske pokal, og playmaker Jim Gottfridsson blev skadet. Han er tvivlsom til søndagens ligakamp mod stærke oprykker HSV Hamburg. Mads Mensah Larsen må nu trække en endnu større del af læsset.

Flensburg. Endlich wieder Hamburg, aber nur in der Liga. Nach dem Aus im DHB-Pokal unter der Woche beim HC Erlangen hat die SG Flensburg-Handewitt auch diese Saison keine Chance auf das Final Four in der Hansestadt. Dort ist sie am Sonntag (16 Uhr/live Sky) aber trotzdem erstmals seit dem 9. September 2015 (22:21-Sieg) wieder zu Gast. Der HSV ist im Sommer nach Insolvenz und fünfeinhalb Jahren Aufbauarbeit wieder in die Beletage des deutschen Handballs zurückgekehrt.

Dort gehört er bzw. ein Standort wie Hamburg laut Maik Machulla »auch hin«. Der SG-Coach freut sich darüber, dass der Verein zurück ist. Es sei »gut für den Handball« und er sieht das gesamte Projekt um seinen Trainerkollegen und ehemaligen Mitspieler aus Nordhorn, Torsten Jansen, solide aufgestellt. »Hamburg ist alles andere als ein normaler Aufsteiger und die werden in der jetzigen Verfassung mit dem Abstieg nichts zu tun haben«, urteilt Machulla über den Neuling, der nach knappen Niederlagen gegen Göppingen und beim bergischen HC erst die Rhein-Neckar Löwen und zuletzt Stuttgart und Wetzlar locker bezwang. Dazwischen gab es noch ein Remis in Leipzig. Genau wie die SG, schied auch der HSV Mittwoch im Pokal aus (28:29 gegen die Füchse Berlin), spielte dabei jedoch auf Augenhöhe. »Sie haben eine gute Mischung aus jung und wild und Erfahrung. Zudem haben sie zwei außerordentliche Torhüter«, so Machulla. Johannes Bitter und Jens Vortmann waren auch 2015 bereits dabei und sind inzwischen wieder zurück beim HSV, wo der ehemalige Flensburger Blazenko Lackovic als Co-Trainer agiert und es mit Casper U. Mortensen sowie Frederik Bo Andersen auch dänischen Einschlag gibt.

Machulla sagt: »Wir freuen uns auf das Spiel, so wie wir uns immer auf ein Spiel freuen.« Doch die Vorfreude ist getrübt und wenn man sich etwas länger mit dem Coach unterhält, bekommt man vor allem seine Frustration zu spüren. Das Verletzungspech will einfach nicht aufhören und durchkreuzt all seine Pläne. 

Der Trainer kämpft

»Wir können im Training nichts erarbeiten, weil es nur darum geht, wer überhaupt spielen kann, und das ist für mich als Trainer extrem unbefriedigend.« Machulla sagt: »Ich kämpfe mit der Situation«, und er gibt zu, dass es auch ihm in manchen Momenten »schwer fällt«, die nötige Motivation aufzubringen. »Und meinen Spieler geht es genau so«, sagt er und weiß gleichzeitig um seine Verantwortung. »Ich muss trotzdem vorneweg gehen«, so der 44-Jährige, der auch schnell seinen Optimismus zurück hat: »Als Trainer macht mich die jetzige Situation nur stärker für alles, was noch kommen mag.« 

Trotzdem hätte er neue Leute wie etwa Aaron Mensing, junge Talente wie Oscar von Oettingen oder lange Verletzte wie Franz Semper lieber schrittweise herangeführt. Aber er muss sie alle spielen lassen und ihnen vor allem am Sonntag wohl noch mehr Verantwortung geben. Denn neben den Dauerpatienten Lasse Møller (Rückkehr offen), Magnus Rød, Gøran Johannssen (Rückkehr möglicherweise im November) droht auch Jim Gottfridsson auszufallen. Gegen Erlangen brach eine Fußverletzung vom Ende der Vorsaison wieder auf. Am Freitag klagte der Schwede über derart heftige Schmerzen, dass er nicht mittrainieren konnte. »Die Situation entspannt sich nicht, sie verschärft sich. Jeder einzelne bekommt noch mehr Verantwortung, aber die Last wird dabei nicht geringer«, so Machulla, der auch Leihgabe Julius Meyer-Siebert den ersten Einsatz in Aussicht stellt und froh ist, dass er noch Spieler wie Mads Mensah Larsen und Johannes Golla dabei hat. »Die gehen trotz allem voran«, lobt Machulla. Müssen sie auch, denn der Trainer lässt weiterhin kein Jammern und keine Entschuldigungen gelten. »Wir müssen die Spiele spielen und das erfolgreich, das ist unser Anspruch. Und die da sind, müssen jetzt funktionieren.«