Klare Verhältnisse im Nordderby

Die SG Flensburg-Handewitt hatte gegen den THW Kiel nicht genug zuzusetzen und musste eine deutliche Schlappe im Derby einstecken.

Die SG-Defensive um Simon Hald hatte gegen das Tempospiel des THW Kiel kaum etwas entgegenzusetzen.
Die SG-Defensive um Simon Hald hatte gegen das Tempospiel des THW Kiel kaum etwas entgegenzusetzen. Foto: dpa
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søndag d. 19. september 2021 kl. 15.13

Kiel. Im 105. Landesderby waren die Rollen vorab klar verteilt und sollte sich auch im Spiel bewahrheiten. Die SG Flensburg-Handewitt konnte lediglich in der ersten Viertelstunde so richtig auf Augenhöhe mit dem THW Kiel agieren. Die 23:33-Niederlage war aber schlussendlich auch in der Höhe verdient, da die Gäste mit fortlaufender Spielzeit immer weniger Lösungen im Angriff fanden und so einfache Gegentore im Konter bekamen. Pluspunkte verdienten sich lediglich Keeper Kevin Møller und Youngster Oscar von Oettingen.

Lediglich eine Änderung nahm SG-Trainer Maik Machulla in seiner Startformation im Gegensatz zum Champions League-Spiel gegen den FC Barcelona vor. So rückte Kapitän Lasse Svan für Marius Steinhauser wieder in die Mannschaft und auch Benjamin Buric erhielt erneut den Vorzug vor Kevin Møller im SG-Tor.

Die Partie war wie erwartet mit dem Anpfiff direkt auf Temperatur. Viel Tempo, viel Zweikampf aber noch ohne Torwartleistung. Dennoch zeigte sich, dass die derzeit erste Reihe, der von Verletzungen gebeutelten SG, mit der des THW mithalten konnte. Entsprechend auf Augenhöhe blieb bis zur Mitte der ersten Halbzeit auch das Ergebnis.

Zeitstrafe kostet Rhythmus

Eine Zeitstrafe gegen Lasse Svan störte den bis dahin guten Rhythmus der Gäste, die zudem die Würfe in dieser Phase nicht an THW-Keeper Niklas Landin vorbei bringen konnten. Außerdem war die rechte Angriffsseite, wie befürchtet, ohne Linkshänder zahnlos. Die Folge waren einfache Gegenstoßtore, die zudem im Positionsangriff von einfachen Treffern von Harald Reinkind unterstütz wurden. Die Folge war der erste Sechs-Tore-Rückstand für die Flensburger.

Eine unglückliche Figur gab dabei Neuzugang Aaron Mensing ab, der weder mit seinen Würfen noch seinen Anspielen Erfolg hatte. Erst als der Gastgeber seine Deckung auf eine 3:2:1-Formation umstellte, kam der Rückraumspieler etwas besser zur Geltung.

Die SG bewies aber Moral und lies sich nicht gänzlich abschütteln. Mit den ersten Paraden von Kevin Møller und einer höheren Treffsicherheit konnte der Rückstand bis zur Pause auf 14:18 verkürzt werden. 

Møller legte auch im zweiten Durchgang so los, wie er den ersten aufgehört hat. Gleich mehrfach parierte der Rückkehrer selbst freie Möglichkeiten und stärkte damit seiner Mannschaft den Rücken. Die hatte dies auch nötig, da sich der Angriff weiterhin schwer tat. Dabei konnte der junge Oscar von Oettingen sogar einen Treffer erzielen.

Um komplett wieder im Spiel zu sein, vergab die SG zu viele Möglichkeiten. Der Faktor Landin wurde zu einem und die Heimmannschaft konnte sich innerhalb von zwei Minuten wieder auch sechs Tore absetzen.

Das war der Genickbruch für die SG Flensburg-Handewitt, die sich von dem Rückstand nicht mehr erholen konnte. Zehn Minuten vor dem Ende war beim 21:28-Rückstand im Grunde die Partie schon durch.

Am Ende setzte es im 105. Landesderby vor 9000 Zuschauern eine verdiente 23:33-Niederlage für die SG Flensburg-Handewitt, die mit der schmalen Rückraumbesetzung gegen einen starken THW Kiel nicht genug zuzusetzen hatte. Ein Angriff, der sich schwer tat und ein THW-Keeper Niklas Landin, der einmal mehr seine Klasse gezeigt hat, waren die Ursache für die deutliche Niederlage.

THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt 33:23 (18:14)

Statistik

THW Kiel: N. Landin, Quenstedt - Ehrig 2, Duvnjak, Sagosen 7, Reinkind 5, M. Landin 2, Weinhold 4, Wiencek 2, Ekberg 4/2, Benitez, Dahmke 3, Zarabec 1, Horak, Bilyk 1, Pekeler 2.

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Møller - Helmersson, Golla 3, Hald, Svan 2, von Oettingen 2, Wanne 6/4, Steinhauser, Mensah Larsen 6, Gottfridsson 2, Jakobsen, Mensing 2, Lindskog.

Zeitstrafen: 4:2 (Weinhold x2, M. Landin, Duvnjak - Lindskog, Svan)

Siebenmeter: 2/2:5/4 ( - Wanne scheitert an Landin)

Schiedsrichter: Tobias Tönnies/Robert Schulze.

Zuschauer: 9000.