Mit Erfahrung punkten

Die SG Flensburg-Handewitt darf gegen die Füchse Berlin vor 2300 Fans spielen. Für Trainer Maik Machulla geht es darum, die Energie der Zuschauer in die richtigen Bahnen zu lenken.

SG-Trainer Maik Machulla spielt lieber von der Tabellenspitze den Saisonendspurt, als auf andere angewiesen zu sein.
SG-Trainer Maik Machulla spielt lieber von der Tabellenspitze den Saisonendspurt, als auf andere angewiesen zu sein. Foto: Lars Salomonsen
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onsdag d. 16. juni 2021 kl. 18.02

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt steht derzeit dort, wohin sie bereits vor der Saison wollte. Vor den abschließenden vier Spieltagen der Handball-Bundesliga, angefangen mit dem Heimspiel gegen die Füchse Berlin am Donnerstag (19 Uhr/Sky), grüßen die Flensburger von der Tabellenspitze vor dem THW Kiel. Eine Situation, die Trainer Maik Machulla zum einen kennt und zum anderen gerne annimmt.

»2019 haben wir es unglaublich gut gemacht, da waren wir von Beginn an auf Platz eins. Da waren wir immer in der Rolle des Gejagten. Ich glaube, dass es uns mehr liegt, einfach unseren Job zu machen und nicht ständig auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein«, so der SG-Trainer, der mit der SG bereits 2018 und 2019 Deutscher Meister wurde.

Erfahrung gesammelt

Erfahrung, die auch in dieser Saison der Mannschaft von der Flensburger Förde zugute kommen soll.

»Man ist natürlich immer angespannt und hat viele Ideen, aber es ist wichtig, dass wir die Lockerheit behalten. Das fällt mir mit der Erfahrung der letzten drei Jahre auch zunehmend leichter, weil wir auch in der Vergangenheit viel richtig gemacht haben. Wir sind sehr stabil und selbstbewusst und haben die Balance zwischen Lockerheit und angespannt sein. Das merke ich auch bei meinen Spielern, die die diese Situation auch kennen«, so Machulla.

Freisprechen von Anspannung kann sich Maik Machulla aber vor den letzten vier Spielen nicht.

»Kribbeln und Anspannung sind vorhanden. Schlussendlich sind wir jetzt in der Situation, in der wir sein wollten«, so der SG-Trainer.

Energie durch Zuschauer

Damit der Platz an der Tabellenspitze auch nach dem Spiel gegen Berlin bestand hat, setzt Maik Machulla auch auf den Rückenwind durch die Zuschauer. Immerhin 2300 Fans der SG dürfen wieder in der Halle sein. Was alleine 125 Zuschauer an Rückhalt erzeugen können, haben die vergangenen beiden Heimspiele gezeigt. Entsprechend ist die Vorfreude beim SG-Trainer.

»Unsere Zuschauer sind in jedem Spiel ein Faktor. Ich hoffe, dass sie nach einem Jahr Pause auch ihre ganze angestaute Energie rauslassen. Das birgt allerdings auch die Gefahr, dass die ganze Energie bereits in den ersten zehn Minuten komprimiert auf die Platte gehauen wird. Da müssen wir eine Balance finden«, so Maik Machulla.

Harter Brocken

Der Respekt vor den Füchsen Berlin ist beim SG-Trainer hoch, erwartet Machulla doch eine komplette Füchse-Truppe, gespickt mit Nationalspielern.

»Berlin ist keine ganz normale Bundesligamannschaft. Eine der größten Stärken der Berliner ist die Abwehr, die mit großen Leuten das Leben schwer machen kann«, beschreibt Machulla die größte Hürde.

Um diese zu Überspringen, sollen sich auch die freien Tage zuletzt auszahlen. Voraussichtlich weiterhin nicht dabei sein wird Alexander Petersson, der immer noch an Achillessehnenproblemen laboriert. Bergauf geht es bei Gøran Søgard, in wie weit er aber als echte Alternative zur Verfügung stehen wird, bleibt abzuwarten. Inwieweit die 2300 Fans die Ausfälle auffangen können, wird sich am Donnerstag zeigen.