Recken niedergerungen

DIe TSV Hannover-Burgdorf hat der SG Flensburg-Handewitt alles abverlangt. Am Ende durfte sich die SG aber die zumindest vorübergehende Tabellenführung freuen. 

Mads Mensah Larsen (mit Ball)  war zu Beginn der Partie, einer der wenigen SG-Spieler, der Zielwasser getrunken hatte.
Mads Mensah Larsen (mit Ball) war zu Beginn der Partie, einer der wenigen SG-Spieler, der Zielwasser getrunken hatte. Foto: Tim Riediger
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søndag d. 6. juni 2021 kl. 15.11

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt ist mit dem 28:24-Sieg gegen die TSV Hannover-Burgdorf zurück an der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga, zumindest bis zum Spiel des THW Kiel am Dienstag. Bevor die Zeichen gegen die Recken allerdings auf Sieg standen, mussten die Gastgeber mächtig arbeiten. Mit einer bissigen, geschlossenen Mannschaftsleistung und enormen Einsatz wurden die Punkte schlussendlich verdient eingefahren.

SG-Trainer Maik Machulla schickte mit Hampus Wanne für Magnus Jøndal ansonsten die gleiche Startsieben, wie zuletzt auf die Platte von Beginn an. So startete Torbjørn Bergerud im SG-Tor und Mads Mensah Larsen, Jim Gottfridsson, Magnus Rød, Lasse Svan und Johannes Golla neben Wanne im Feld. Simon Hald kam in der Abwehr für Mensah Larsen.

Die Gäste zeigten sich nach dem umkämpften Aus im DHB-Pokal gegen die MT Melsungen vom vergangenen Donnerstag gut erholt und spielten zu Beginn munter mit. Dabei machte sich die SG auch das Leben selber schwer, brauchte es doch einige Versuche für jedes Tor. Verlass war aber erneut auf Bergerud, der von Anfang an  seiner Mannschaft mit Paraden den Rücken stärkte. Sein Visier richtig eingestellt hatte Mads Mensah Larsen, der in den ersten zehn Minuten gleich dreimal traf.


Johannes Golla (r.) hatte gegen die TSV Hannover-Burgdorf einen schweren Stand am Kreis. - Foto: Tim Riediger

Zäher Beginn

Insgesamt tat sich die Heimmannschaft vor erneut 125 frenetischen Zuschauern schwer. Erneut gerieten die, zugegebener maßen, wackelig wirkenden Schiedsrichter ins Visier der Flensburger. Eine Zeitstrafe kam noch hinzu und der Rhythmus war zwischenzeitlich gänzlich verschwunden. Die sehr langen Angriffe der Recken und der ein oder andere technische Fehler im Spiel nach vorn, raubten den, in der Defensive stark agierenden, Gastgebern jegliche Möglichkeit sich abzusetzen.

Bis zur Pause zeigte die Heimmannschaft nochmal kurz Ansätze für einen Zwischenspurt, der glückte allerdings nur bedingt. Statt sich auf vier Tore abzusetzen, wurden erneut Chancen ausgelassen und die wenigen Fehler der Gäste nicht genutzt. So ging es mit einer knappen 13:11-Führung in die Pause.

Besser aus der Pause

Die Gastgeber kamen besser aus der Pause und konnten die Fehler der Recken konsequenter bestrafen. Der Vorsprung wuchs kurzzeitig auf fünf Tore an, aber, dass die TSV Hannover-Burgdorf nach wie vor, mit ihrer offensiven und mannbezogenen Deckung, unangenehm zu spielen ist, zeigte sich in der Folge. Zwei Ballgewinne wurden prompt in Tore umgemünzt, nutznießer dabei der Däne Johan Hansen, der als möglicher Nachfolger für Lasse Svan in Flensburg gehandelt wird.

Die SG behielt aber einen kühlen Kopf und nutzte die sich bietenden Möglichkeiten. Den 1000. SG-Treffer der Saison konnte Lasse Svan zudem in dieser Phase auf seinem Konto verbuchen und die Flensburger setzten sich erneut ab.

Eine Schrecksekunde musste die SG allerdings auch verkraften. Abwehrchef Simon Hald war nach einem Block unsanft aufgekommen und umgeknickt. Der Hüne wurde in der Folge fieberhaft auf der Bank versorgt und kam in den Schlussminuten aber wieder zum Einsatz. Der Rhythmus der SG war aber in der Folge wieder weg, sicher auch, weil die unglücklichen Unparteiischen wieder in den Fokus gerieten. So blieb es auch in der Schlussphase spannend.

Am Ende kämpften sich die Gastgeber aber wieder zurück in die Spur und konnten einen weiteren wichtigen Sieg im Saisonendspurt beim 28:24 feiern.

Mit dem Erfolg gegen die TSV Hannover-Burgdorf zieht die SG Flensburg-Handewitt vorübergehend wieder am THW Kiel in der Tabelle vorbei. Mindestens bis zum Dienstag bleiben die Flensburger auf dem Platz an der Sonne in der Tabelle, denn der THW muss dann erst beim SC Magdeburg ran. 

Für die SG Flensburg-Handewitt geht es hingegen am Mittwoch (19 Uhr/Sky) beim TVB Stuttgart weiter.

SG Flensburg-Handewitt - TSV Hannover-Burgdorf 28:24 (13:11) 

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Fritz, Backhaus, Bergerud - Golla 4, Hald, Svan 5, Wanne 7/3, Jøndal, Steinhauser, Mensah Larsen 5, Søgard, Gottfridsson 4, Holpert, Rød 3.

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner, Lesjak - Cehte 5, Kuzmanovski, Mävers 1, Hansen 5/2, Pevnov 3, Böhm 3, Ehlers, Krone, Donker, Hanne 1, Brozovic 1, Fischer, Feise, Büchner 4.

Zeitstrafen: 2:4.

Siebenmeter: 6:3 (Wanne scheitert an Ebner 2x, Gottfridsson an Ebner - Hansen scheitert an Bergerud)

Schiedsrichter: Julian Köppl/Denis Regner.

Zuschauer: 125.