Große Bühne Flensburg

Domen Sikošek Pelko fühlt sich ausgesprochen wohl bei den Handballern der SG Flensburg-Handewitt und will seine Chance während seiner Ausleihe an der Flensburger Förde nutzen. Bundesliga und Champions League sind für ihn dabei das passende Schaufenster.

Domen Sikošek Pelko könnte sich die SG Flensburg-Handewitt auch längerfristig als Arbeitgeber vorstellen.
Domen Sikošek Pelko könnte sich die SG Flensburg-Handewitt auch längerfristig als Arbeitgeber vorstellen. Foto: Kira Kutscher
tif@fla.de
mandag d. 9. november 2020 kl. 8.25

Flensburg. Er kam als vollkommen unbeschriebenes Blatt zur SG Flensburg-Handewitt, aber schon nach knapp zwei Monaten hat Domen Sikošek Pelko die SG-Fans und die Bundesliga mehrfach zum Staunen gebracht und seine Qualität unter Beweis gestellt. Ein Glücksfall ist der baumlange Kreisläufer für die SG Flensburg-Handewitt, genauso wie die SG für ihn selbst, wie er im Gespräch mit Flensborg Avis verriet.

»Die SG Flensburg-Handewitt ist ein traumhafter Schritt auf meinem Karriereweg. Für mich ist die SG einer der fünf Top-Vereine in Europa. Mir war das vorher gar nicht so klar, aber als ich hier ankam, hatte ich überhaupt keine Zweifel mehr«, schwärmt der 203 Zentimeter große Slowene, der nach dem Telefonat mit den Flensburgern ohne zu zögern zusagte.

Leihe als Chance

In erster Linie ist es zwar nur eine Ausleihe bis zum Jahresende, weil bis dahin dann hoffentlich alle verletzten Kreisläufer bei den Flensburgern wieder zurück sein werden, und damit ein kurzer Zeitraum, in dem  Domen Sikošek Pelko zur SG gehört, doch das stört den mächtigen Kreisläufer nicht. Die Aussicht auf die Bundesliga und die Champions League machten ihm auch den kurzen Zeitraum äußerst schmackhaft.

»Es sind zwar erstmal nur vier Monate, aber es ist ja eine unglaubliche Möglichkeit, sich auf großer Bühne zu zeigen. Die Leute sehen mich jetzt auch im Fernsehen und nehmen mich wahr. Das war vorher nicht so. Die SG ist als Station sehr gut für meine Karriere und kann mir viele Türen öffnen«, so Sikošek Pelko, der sich an der Flensburger Förde bereits ausgesprochen wohl fühlt. Kein ganz unwichtiger Grund dafür ist ganz sicher das Team. »Die SG ist eine tolle Mannschaft, gespickt mit vielen großen Spielern, die aber alle nicht ihr Ego über das Team stellen. Ich bin sehr herzlich empfangen worden und habe mich sofort wohl und akzeptiert gefühlt.«


Domen Sikošek Pelko fühlt sich bei der SG und in Flensburg sehr wohl. - Foto: Kira Kutscher

Lebensqualität

Zuletzt war sogar die Familie des Kreisläufers eine Woche da und hat mit dafür gesorgt, dass der Slowene bei seinen Spaziergängen mehr als nur die Halle oder Cafés in der Innenstadt zu sehen bekommt.

»Meine Familie war da und das war echt toll. Wir haben sogar das Schloss in Glücksburg besichtigt. Aber Flensburg gefällt mir insgesamt ohnehin sehr gut. Ich bin selber in einer kleineren Stadt aufgewachsen und bin froh über die Annehmlichkeiten der kurzen und vor allem schnellen Wege«, so Domen Sikošek Pelko, der aus seiner Zeit in Skopje auch knapp zwei Stunden Anfahrt bei nur zehn Kilometern Abstand zum Training kennt.

Durch seine Stationen bei Trimo Trebnje, HC Bruch, Vardar Skopje und La Rioja hat der Kreisläufer bereits einige Erfahrungen sammeln können - Erfahrungen, die ihn haben reifen lassen.

»Ich bin mit meinen Wechseln immer gewachsen. Immer neu anfangen zu müssen, ist nicht einfach, gerade wenn du alleine bist. Das lässt einen aber auch reifen und offener auf andere zugehen. Mir hat das in der Entwicklung bereits enorm geholfen und mich um ein vielfaches entspannter gemacht«, so Sikošek Pelko, der gelernt hat, dass sich im Handball innerhalb einer Stunde alles verändern kann.


Domen Sikošek Pelko (Nr. 33) hat seine Durchsetzungskraft am Kreis der SG Flensburg-Handewitt in seiner kurzen Zeit bereits unter Beweis gestellt.  - Foto: Tim Riediger

Im Blickfeld der Nationalmannschaft

Die guten Leistungen im Dress der SG Flensburg-Handewitt haben Domen Sikošek Pelko nicht nur in der Bundesliga schnell bekannt werden lassen, auch die Nationalmannschaft, bei der der ehemalige SG-Trainer Ljubomir Vranjes auf der Bank sitzt, hat bereits ein Auge auf den 24-Jährigen geworfen.

»Ich gehöre bereits zu dem erweiterten Kader auch für die Endrunde im Januar und man hat mich im Blick. Das macht mich sehr stolz und ich hoffe, irgendwann fest dazu zu gehören«, nennt Domen Sikošek Pelko eines seiner Ziele. 

Zukunft

Am Erreichen eines weiteren Ziels arbeitet der Kreisläufer derzeit hart: »Ich würde gerne in Flensburg bleiben«, so Sikošek Pelko, der sich aber auch im Klaren ist: »Das liegt nicht allein in meiner Macht. Ich muss in den kommenden zwei Monaten nochmal alles geben und dann sehen, wie die Entscheidung ausfällt. Die Situation ist aber in diesen Zeiten mit Corona und viel Unsicherheit nicht einfach. Klappt es nicht, habe ich immer noch drei Jahre Vertrag in Spanien, aber wie schon gesagt, kann im Handball immer alles sehr schnell gehen.«