Erste Niederlage in der Königsklasse

Die SG Flensburg-Handewitt unterlag mit 26:31 bei Vardar Skopje. Zudem verletzten sich Gøran Søgard Johannessen und Mads Mensah Larsen.

Kein gutes Wiedersehen für Domen Sikosek Pelko mit den alten Kollegen von Skopje.
Kein gutes Wiedersehen für Domen Sikosek Pelko mit den alten Kollegen von Skopje. Foto: Tim Riediger
rm@fla.de
torsdag d. 15. oktober 2020 kl. 22.35

Skopje. Dort, wo normalerweise einige tausend frenetische Fans ihre Mannschaft nach vorne peitschen, herrschte absolute Ruhe. Die Ränge in der Jade Sandanski Arena in Skopje waren komplett leer, als die SG Flensburg-Handewitt zum ersten Mal in der Gruppenphase der Champions League beim Team in Nordmazedonien gastierte. Die fehlenden Fans waren aber kein Vorteil für die Gäste, die auch ihr insgesamt drittes Spiel in der Europacup-Historie in Skopje verloren. Am Ende hieß es 26:31 (15:17) aus Sicht der SG. Neben den beiden verlorenen Punkten besonders bitter für die Norddeutschen: mit Gøran Søgard Johannessen und Mads Mensah Larsen fielen neben den ohnehin verletzten Jacob Heinl, Johannes Golla und Lasse Møller zwei weitere Akteure aus. Ob die beiden am Sonntag beim Bundesliga-Derby gegen den THW Kiel spielen können, ist unmittelbar nach Spielende nicht zu sagen.

Die SG begann mit einem blitzschnellen Kontertor durch Kapitän Lasse Svan und ging 1:0 in Führung. Direkt danach war Domen Sikosek Pelko mit dem 2:0 zur Stelle. Für den Kreisläufer ein besonderes Spiel, weil er in der Vorsaison noch in Skopje unter Vertrag stand. Die Hausherren glichen jedoch aus zum 2:2 und legten danach vor. Insgesamt hatte die SG Schwierigkeiten gegen die offensive Abwehr der Gastgeber. Beim 10:10 (17.) waren die Norddeutschen schon wieder auf Augenhöhe, doch das Team um die ehemaligen Bundesliga-Akteure Christian Dissinger, Marko Vujin und Filip Taleski zog wieder davon. Kurz vor der Pause hieß es 17:13 für Vardar, doch mit einem Doppelschlag verkürzte die SG auf 17:15.

Direkt nach dem Seitenwechsel ein weiterer Doppeschlag der Gäste und schon war wieder alles ausgeglichen. Vor allem Gøran Søgard Johannessen tat sich als bester Torschütze hervor. Doch er war beinahe eine Art Alleinunterhalter im Trikot der SG, die wieder mit drei Toren ins Hintertreffen geriet (19:22/40.).

Nächster Rückschlag im Spiel war die Rote Karte gegen Magnus Rød. In der 42. Minute sah er seine dritte Zeitstrafe, wobei vor allem die zweite aus Sicht der SG mehr als fragwürdig war. Franz Semper ersetzt ihn und auch Jim Gottfridsson kam jetzt wieder ins Spiel. Der Schwede hatte nach einer unglückichen Anfangsphase bis dahin insgesamt wenig gespielt.

Flensburg nahm eine Auszeit und stellte um. Hampus Wanne agierte nun auf der Spitzen in der 5-1-Deckung. Johannessen hatte in der Pause eine Verschnaufpause eingefordert, »die Ferse«, sagte der Norweger, der danach nur noch im Angriff ran musste.

Beim Tor durch Stoilov zum 25:21 und der Zwei-Minuten-Strafe gegen Wanne schien die SG auf der Verliererstraße. Und so kam es auch. Am Ende verlor die SG mit 26:31. Zu allem Überfluß musste Johannessen nach 50. Minuten auch komplett die Segel streichen. Die Schmerzen waren ganz offensichtlich zu groß und er konnte nicht weitermachen. Hampus Wanne spielte nun im Rückraum, da auch Mads Mensah Larsen inzwischen angeschlagen auf der Bank saß.

Während die SG also ihre erste Niederlage in der laufenden Champions-League-Saison kassierte, war es für Vardar der erste Sieg.  

Vardar Skopje: Ristovski, Kizic - Cupic 4, Dibirov 4, Stoilov 8, Dissinger 5, Taleski 2, Jotic 5, Vujin 1, Walczak 1, Georgievski, Kalarash 1, Gadza, Dimitrioski, Vekic

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud - Johannessen 7, Svan 2, Steinhauser n. e., Rød 3, Semper 2, Gottfridsson 2, Pelko 3, Hald, Mensah Larsen 1, Jøndal 4, Wanne 1/1

Schiedsrichter: Pavicevic, Raznatovic

Zuschauer: keine

Zeitstrafen: 3:7 (Dissinger 3 - Rød 3, Johannessen, Mensah Larsen, Hald, Wanne)

Rote Karte: Dissinger (57., dritte Hinausstellung)/Rød (42., dritte Hinausstellung)

Siebenmeter: 1/1