Das große EM-Zeugnis der SG-Spieler

Wir haben bei der Europameisterschaft die Leistungen der 11 Akteure von der SG Flensburg-Handewitt genauer unter die Lupe genommen und Noten in Form von Handbällen verteilt. 

Jim Gottfridsson - 6 Bälle.
Jim Gottfridsson - 6 Bälle. Foto: Radovan Stoklasa, Ritzau Scanpix
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mandag d. 31. januar 2022 kl. 13.33

Budapest. Insgesamt elf Spieler der SG Flensburg-Handewitt waren bei der EM in der Slowakei und Ungarn dabei. Mit sechs Spielern (Lasse Svan, Aaron Mensing, Emil Jakosen, Kevin Møller, Simon Hald und Mads Mensah Larsen) stellte Dänemark die größte Fraktion. Schweden war mit Hampus Wanne und Jim Gottfridsson durch ein Duo vertreten und Deutschland (Johannes Golla), Island (Teitur Einarsson) und Bosnien-Herzegowina (Bejamin Buric) schickte je einen SG-Spieler ins Rennen.

Mit Buric schied lediglich ein SG-Akteur in der Vorrunde aus. Golla erwischte es in der Hauptrunde, aber er wurde dennoch ins Allstar-Team gewählt. 

Island, Dänemark und Schweden schafften es bis zum Finalwochenende. Mit acht Spielern im Halbfinale war die SG der Verein in ganz Europa, der die meisten Akteure in den Semifinals stellte.

Am Ende holten alle acht Edelmetall: die Schweden Gold und die Dänen Bronze. Damit bauten sie die Medaillen-Bilanz der SG bei internationalen Großereignissen auf insgesamt 84 Medaillen aus:

Hier unsere Noten: 

Lasse Svan (4 1/2 Bälle): 

Bei seinem letzten Turnier viel Alleinunterhalter auf dem rechten Flügel. Grundsolide ohne spektakuläre Ausreißer nach oben. 16 Tore bei 22 Versuchen. Abwehrstark und wie immer wichtig im Teamgefüge. Wichtiges letztes Tor im Spiel um Platz drei - Bronze zum Abschluss.

Mads Mensah Larsen (4 1/2 Bälle):

Im Nationalteam mit einer anderen Rolle als im Club und deswegen lange nicht so auffällig und torgefährlich. Mehr Abwehrspezialist und dort gewohnt gut. Offensiv gute Spielsteuerung vor allem im Spiel um Platz drei.

Aaron Mensing (4 Bälle):

Kam wie erwartet über die Rolle des Lehrlings und Reservisten nicht hinaus, nahm diese angesichts der großen internen Konkurrenz aber bestens an. Ein paar Kurzeinsätze, der erste gegen Frankreich unglücklich, der zweite überzeugend mit drei Toren.

Simon Hald (5 Bälle):

Profitierte von seiner guten Form in Flensburg und wurde viel wichtiger als noch bei den Olympischen Spielen. Spielte sein bestes Turnier seit der WM 2019. Vorne und hinten stark. 100 Prozent Trefferquote (13 Tore/13 Versuche).

Kevin Møller (4 Bälle):

Etabliert als Nummer 2 unter den vielen guten dänischen Keepern. Gute Auftritte wenn gebraucht, vor allem in der Hauptrunde gegen Frankreich und eine starke Quote (40 Prozent). Im Halbfinale allerdings auch kein Faktor.

Emil Jakbosen (4 Bälle):

Lange Zeit im Turnier mit einer 100-prozentigen Trefferquote. Die Serie ging gegen Kroatien in die Brüche und vor allem im Halbfinale und Spiel um Platz drei mit je zwei fatalen Fehlwürfen. Dennoch ein grundsolides bis gutes Turnier.

Hampus Wanne (5 1/2 Bälle):

Vor und während des Turniers durch Corona  bzw. ein undurchsichtiges und unfaires Test-System (weil unterschiedlich in beiden Ausrichterländern) ausgebremst. Wenn er spielte jedoch immer überragend und bester Torschütze Schwedens.

Jim Gottfridsson (6 Bälle):

Weltweit der neue Handball-GOTTfridsson. Der Spielmacher spielte sein bisher bestes Turnier, vor allem im Halbfinale gegen Frankreich. Zweitbester Torschütze Schwedens und absolut verdient als bester Spieler des Turniers (MVP) im Allstar-Team.

Johannes Golla (5 1/2 Bälle): 

Spielführer, Anführer und Wortführer. Bärenstarkes Turnier des Kreisläufers. Mit 29 Toren bester Torschützde des DHB-Teams. Dazu mit 344 Spielminuten (von 420 möglichen) der Akteur mit den meisten Spielminuten. Abwehrchef und neues Gesicht der Truppe.

Benjamin Buric (3 Bälle):

Der Keeper war direkt vor dem Turnier durch Corona außer Gefecht und das spiegelte sich in der Vorrunde wider. Zwar war er rechtzeitig fit, konnte aber nur einmal seine gewohnte Form abrufen. Mit nur 23,08 Prozent gehaltener Bälle deutlich unter seinem Niveau.

Teitur Einarsson (3 Bälle):

Hatte das Pech, das mit Omar Ingi Magnussen der beste Landsmann auf seiner Position im rechten Rückraum spielte. Bekam nur Kurzeinsätze in den Schlussphasen und konnte sich wenig zeigen. 6 Spiele, 4 Tore und nur 21 Minuten Spielzeit.

LEGENDE

Die Bewertung

1 Ball: Nicht EM-tauglich

2 Bälle: Schwache EM

3 Bälle: Mittelmäßige EM

4 Bälle: Gute EM

5 Bälle: Starke EM

6 Bälle: Weltklasse-EM