»Das leichteste Spiel der Saison«

Flensburg. Olaf Rogge hat Humor. Der Trainer der Handball-Frauen von Zweitligist TSV Nord Harrislee muss beim Auswärtsspiel (Sonnabend, 18 Uhr Livestream Sportdeutschland.tv) beim verlustpunktfreien Tabellenführer VfL Waiblingen gleich auf etliche Spielerinnen verzichten, sagte aber dennoch: »Es ist das leichteste Spiel der Saison.« Der Coach meint das gar nicht als Witz, denn auch im Süden der Republik hat er den Anspruch mit seinem Team etwas zu holen, aber er sieht seine Mannschaft logischerweise nicht unter Zugzwang. »In dem Spiel erwartet niemand von uns einen Sieg«, nimmt Rogge viel Druck raus, fügt aber hinzu: »Für die Rückfahrt wäre ein Erfolg trotzdem schöner.«

Coach Olaf Rogge muss auf etliche Spielerinnen gegen Waiblingen verzichten.
Coach Olaf Rogge muss auf etliche Spielerinnen gegen Waiblingen verzichten. Foto: Sven Geißler
lørdag d. 20. november 2021 kl. 7.01

Denn die Tour nach Waiblingen gehört zu den längeren Fahrten für den TSV, der sich am Freitag um 15 Uhr aus Harrislee auf den Weg machte. Dabei blieben reichlich Plätze im Mannschaftsbus unbesetzt. Hanna Klingenberg, Milena Natusch und Sophia Frauenschuh sind langzeitverletzt. Zudem fehlen diesmal Lea Tiedemann, Mathilda Pleger (beide erkrankt), Johanna Andresen (Kopfverletzung im Pokalspiel gegen Rosengarten) und Catharina Volquardsen (familiär verhindert).

»Auch wenn wir mit einem dezimierten Kader anreisen, hoffe ich, dass alle an die gute Leistung von letzter Woche anknüpfen können«, erinnerte Rogge an das 29:33-Pokalaus gegen den Bundesligisten aus Buchholz. Und das Nord es in der Ferne auch kann, wurde zuletzt beim Remis beim Tabellendritten in Solingen bewiesen.

Lubrich hilft aus

Waiblingen ordnet Rogge ähnlich stark wie Buchholz ein. »Härte und Präzision fehlen womöglich noch im Vergleich mit einem Erstligisten, aber dort werden aktuell die Strukturen geschaffen«, so der Nord-Coach, der vor der Saison eher Berlin oder Göppingen ganz vorne gesehen hat. Beide hat der VfL aber schon geschlagen. »Vielleicht sind sie selber etwas überrascht darüber, aber sie haben es sicherlich gehofft und sind jetzt auf einer Euphoriewelle unterwegs. Ein Überraschungs-Team sind sie jedenfalls nicht«, findet Rogge, der beim Gegner einen extrem »ausgeglichenen Kader« ausgemacht hat. »Genau das könnte ein Problem werden«, weiß er, ohne dabei den Spaß an der ganzen Sache zu verlieren. Zumal es bei allen Ausfällen auch noch eine gute Nachricht gab.

So konnte Rogge Aushilfs-Keeperin Andrea Lubrich ohne große Überredungs-Kunst dazu bewegen, am Sonnabend zum Spiel nachzureisen. Lubrich, derzeit ohne Verein, hatte bereits in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn ausgeholfen. 
Ruwen Möller