Meesenburg: »Ja, wir werden Meister«

Der Beiratsvorsitzende der SG Flensburg-Handewitt, Boy Meesenburg, engagiert sich und mit seinem Unternehmen u.a. auch beim Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau. Interessenkonflikte sieht er keine. Vor dem Bundesliga-Derby mit der SG in Kiel gibt er sich gewohnt kämpferisch.

Boy Meesenburg.
Boy Meesenburg. Foto: Sebastian Iwersen
tirsdag d. 14. september 2021 kl. 15.40

Handball

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Flensburg. Boy Meesenburg ist Beiratsvorsitzender der SG Flensburg-Handewitt und mit seinem Unternehmen Jacob Cement auch als Sponsor des Handball-Bundesligisten tätig. Und auch in Lübeck, beim Zweitligisten VfL Lübeck Schwartau engagiert sich der Unternehmer - ebenfalls als Geldgeber und im Beirat. Unmittelbar vor dem Start in die Zweitliga-Saison wurde der Vertrag beim VfL verlängert und in einem Gespräch mit den »Lübecker Nachrichten« sagte Meesenburg zu seinem Engagement: »Ob wir Hauptsponsor sind, weiß ich gar nicht. Wir wollen ein Hauptmotor bleiben. Flensburg, Kiel und Lübeck sind die Handball-Hochburgen im Land – und die kleinste Burg ist Lübeck. Wir wollen helfen, dass der Tag kommt, wo wir hier eine weitere erstklassige Mannschaft haben.«

Auf mögliche Interessenkonflikte angesprochen sagte er: »Wir haben ja nicht nur Lübeck auf dem Zettel, sondern auch Empor Rostock, die ja mittlerweile auch in der zweiten Liga sind. Wir unterstützen ebenso die Stiere in Schwerin, auch Stralsund, Neubrandenburg und den HSV Insel Usedom. Da, wo wir tätig sind, helfen wir dem Handball. Wir haben im Unternehmen insgesamt eine Handball-Leidenschaft, sehen es auch als ideale Plattform, um mit Kunden zu kommunizieren.«

Den Vergleich zwischen Flensburg und Lübeck findet er in Sachen Handball nicht mehr »legitim«. Meesenburg findet: »Ich glaube, in Lübeck hat man es verpasst, in einer entscheidenden Phase dranzubleiben, als man vor 20 Jahren die Lizenz nach Hamburg verkauft hat. Hätten wir das in Flensburg gemacht, wären wir wahrscheinlich genau da, wo der VfL heute ist, oder noch tiefer. Die erste Liga ist so lange her in Lübeck, dass es unheimlich schwierig ist, da den Anschluss wieder herzustellen. Und: Es bedarf mehr als nur Lippenbekenntnissen, es braucht auch Commitments. Die ganz Großen fehlen aus der Stadt. Wenn die Spitzen in Lübeck Erstliga-Handball nicht wollen, dann wird er auch nicht kommen.«

In Sachen Corona-Auflagen und Zuschauer beschreibt der Handball-Funktionär die Lage als »so unübersichtlich wie noch nie«. Und weiter: »Wir haben eine Mischung aus 2G (genesen, geimpft) und 3G (genesen, geimpft, getestet). Mit dem Ausschließen von Bevölkerungsgruppen, gerade von Kindern, wodurch Familien gespalten werden, stellt uns das in der Organisation von Spieltagen vor fast unlösbare Aufgaben. Wir sollten aber keinen ausschließen. Ich hoffe, wir bekommen mit 3G mehr Leute in die Hallen. Der Handball war und ist nicht der Treiber bei Infektionszahlen.«

Die Frage, wer Deutscher Meister wird, findet er zwar »total daneben«, hat aber vor dem Derby seiner SG am Sonntag beim THW Kiel noch eine Kampfansage parat: »Wir sehen natürlich Kiel als Favorit, allein beim Blick auf den Kader. Und dann ist es wie in der Formel 1. Kiel hat 700 PS, wir haben 500. Aber auch die 700 PS können Fahrfehler machen und dann sind wir bereit. Wir wollen den Deutschen Meister jagen. Und: Ja, wir werden Meister.«