Schritt für Schritt zum Comeback

Franz Semper verpasst am Sonntag das Duell gegen die alten Kollegen aus Leipzig. Das Saisonfinale und die Olympischen Spiele hat er abgeschrieben, zur neuen Saison will er bei der SG Flensburg-Handewitt wieder voll angreifen.

Franz Semper macht in der Reha gute Fortschritte.
Franz Semper macht in der Reha gute Fortschritte. Foto: Ingrid Anderson-Jensen
rm@fla.de
lørdag d. 10. april 2021 kl. 7.01

Flensburg. Am 3. Dezember 2020 gewann die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League mit 26:24 gegen Szeged. Franz Semper erzielte zwei Tore. Es waren die vorerst letzten für den deutschen Handball-Nationalspieler im Dress der Norddeutschen. In jenem Spiel zog er sich nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler eine schwere Knieverletzung zu: Kreuzbandriss und Meniskusschaden, mehrere Monate Pause, so die bittere Diagnose.

Inzwischen hat er vier Monate von der Reha rum. Gut möglich, dass er bereits mehr als die Hälfte seiner Verletzungszeit hinter sich hat. So genau weiß er es immer noch nicht, ist aber guter Dinge. 

»Es geht mir gut, danke. Die Reha läuft wie geplant«, erzählt er uns, als wir ihm vor dem Spiel gegen seinen Ex-Club, den SC DHfK Leipzig, am Sonntag (13.30 Uhr) sprechen.

»Wenn ich hätte spielen können, wäre es schon etwas Besonderes gewesen, schließlich habe ich auch das Hinspiel (27. Dezember 2020, 29:24-Sieg der SG, Semper war bereits verletzt/Red.) verpasst und von daher steht mein erstes Spiel gegen den Ex-Club noch aus«, meint Semper. »So aber ist es ein Spiel wie jedes andere«, fügt er hinzu. Wie zuletzt gegen Kiel muss er von der Tribüne aus zuschauen. »Je nach Spielstand« kann er das ganz gut, würde aber natürlich viel lieber wieder mitwirken. »Auf dem Feld kann man wenigstens versuchen, die Dinge zu beeinflussen.«

Der 23-Jährige hofft, dass es zur Vorbereitung auf die neue Spielzeit wieder so weit ist. Obwohl die aktuelle Saison bis Ende Juni verlängert wurde, macht er sich keine Hoffnung, schon früher wieder zu spielen. »Natürlich streift einen hin und wieder der Gedanke, aber selbst wenn, gäbe es sicherlich genug Leute, die mich hoffentlich daran hindern würden«, so Semper, der hier in erster Linie an Maik Machulla denkt. Doch genau wie der Coach will auch der Spieler kein Risiko eingehen. »Oftmals denken viele Spieler, dass sie bereits soweit sind, verletzen sich jedoch erneut, weil sie es eben noch nicht sind«, so der Linkshänder, der entsprechend auch in Bezug auf das Nationalteam keine Eile hat. Die Olympischen Spiele im Sommer hat er abgeschrieben. »Es würde ebenfalls keinen Sinn machen, weil ich dann neun Monate lang nicht gespielt habe, und weshalb sollte ich bei einem 14er Kader in Frage kommen?«

Vielmehr konzentriert sich Semper derzeit auf die tägliche Arbeit. »Es geht Schritt für Schritt voran«, erzählt er. Seit einem Monat ist er wieder etwas mobiler, absolviert inzwischen neben Krafttraining und Behandlungen auch schon wieder Einheiten auf dem Laufband.