Ersatzgeschwächte SG behauptet sich in Hannover

Die SG Flensburg-Handewitt hat die Hürde TSV Hannover-Burgdorf ohne vier Akteure gemeistert. Lasse Møller spielte stark auf, Lasse Svan musste angeschlagen auf die Bank. Hier saß auch Co-Trainer Mark Bult für den Notfall bereit.

Lasse Møller spielte stark auf.
Lasse Møller spielte stark auf. Foto: Lars Salomonsen
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søndag d. 14. februar 2021 kl. 15.00

Flensburg. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie gegen die TSV Hannover-Burgdorf und insgesamt nur zwei Siegen in den vergangenen sechs Duellen mit den Niedersachsen, hat die SG Flensburg-Handewitt diesmal gegen »Die Recken« gewonnen. Im ersten Bundesliga-Spiel des Jahres 2021 gewann der Tabellenführer mit 33:26 (18:16).

»Wir haben uns am Anfang mit der 5:1-Abwehr etwas schwer getan, aber letztendlich sind wir froh, dass wir das Spiel gewonnen haben«, so Maik Machulla direkt nach dem Spiel bei »Sky«. »Wir haben am Anfang gleich drei Gegenstöße kassiert, aber mit der Umstellung auf die 6:0-Abwehr hat es besser funktioniert. Wir freuen uns über die zwei Punkte.«

Dabei sahen die Vorzeichen mal wieder nicht gut aus. Wie so oft in dieser Saison war die Personaldecke der SG extrem angespannt. Zu den langzeitverletzten Jacob Heinl und Franz Semper gesellten sich noch zwei kurzfristige Ausfälle. Doppel-Weltmeister Simon Hald fehlte mit einem grippalen Infekt und der erst vor einigen Tagen als Semper-Ersatz verpflichtete Alexander Petersson hatte sich im Abschlusstraining am Oberschenkel verletzt. »Ich hoffe, dass er uns nicht länger ausfallen wird«, so SG-Coach Maik Machulla, der mal wieder improvisieren musste und sogar Co-Trainer Mark Bult auf den Spielberichtsbogen schrieb. »Mark hat im Januar gut und viel trainiert, ich würde ihm einen Einsatz zutrauen«, so der Chefcoach bei »Sky« vor dem Spiel.

Die SG erwischten den schwächeren Start und lag zunächst ständig hinten. Die Abwehrvariante mit einer 5:1-Defensiv griff nicht wirklich. Beim 9:6 für Hannover nahm Maik Machulla eine Auszeit. Zwar geriet sein Team noch mit einem weiteren Tor ins Hintertreffen, aber danach schaffte die SG die Wende. 

Lasse Møller ersetzte nun Gøran Johannessen, in der Abwehr wurde die gewohnte 6:0-formation gespielt und im Tor versuchte sich Torbjørn Bergerud für den etwas glücklosen Benjamin Buric. Die Maßnahmen zeigten Wirkung und Flensburg ging auf 14:12 (23.) davon. Zur Pause waren die Gäste mit 18:16 vorne.

 Nach dem Wechsel gehörte der Start den Flensburgern. Sie konnten sich immer weiter absetzen und führten in der 43. Minute deutlich mit 25:20. In einer Auszeit stellten die Hausherren ihre Abwehr auf eine offensivere Variante um und forderten die SG noch einmal heraus. Die blieb aber cool und hatte vor allem in Lasse Møller einen treffsicheren Mann. Der Däne überragte am Ende mit acht Treffern. Zwar wurde er kurz vor Ende noch am Knie mit Tape verbunden, sagte nach Spielende bei »Sky« jedoch: »Nicht schlimmes, nur leicht überstreckt.« Lob gab es von Machulla: »Er sieht manchmal fast langweilig oder lässig aus. Aber er trifft immer gute Entscheidungen und wir sind froh, dass er wieder dabei ist.« Nach einer langen Handverletzung war es erst sein zweites Ligaspiel, in denen er insgesamt 17 Treffer erzielt hat.

Weniger erfreulich: sein Landsmann, der zweifache Weltmeister Lasse Svan, der nach seiner Muskelverletzung im WM-Endspiel wieder fit war und angefangen hatte, konnte die Partie nicht auf dem Spielfeld beenden. Er wurde noch vor der Pause ausgewechselt und auf der Bank gehandelt. Ob die alte Wadenverletzung wieder aufgebrochen ist oder es sich nur um eine Vorsichtsmaßnahme handelte, wird sich zeigen. Co-Trainer und Notfall-Mann Mark Bult musste allerdings nicht spielen. Zu souverän führen die Flensburger am Ende den Auswärtssieg ein.

In der Tabelle jedenfalls behauptete die SG dadurch ihren Spitzenplatz und bleibt Erster.