Lobende Worte vom Kapitän

Lasse Svan spielt seine zweite Saison als Spielführer der SG Flensburg-Handewitt. Er ist Bezugsperson für Trainer Maik Machulla, den er in den höchsten Tönen lobt. Nur von den Fußballkünsten des Übungsleiters ist der Däne wenig angetan.

Lasse Svan hält große Stück auf Maik Machulla.
Lasse Svan hält große Stück auf Maik Machulla. Foto: Lars Salomonsen
rm@fla.de
mandag d. 4. januar 2021 kl. 7.50

Flensburg. Maik Machulla und Lasse Svan kennen sich bereits viele Jahre und arbeiten seit 2012 bei der SG Flensburg-Handewitt zusammen. Nach dem Abgang von Tobias Karlsson machte Machulla Svan im Sommer 2019 zum Kapitän. Der Däne erklärt, was er von der Arbeit seines Trainers hält, vor allem in der Corona-Zeit.

Lasse Svan über ...

... Maik Machullas Umgang mit der Corona-Situation: Maik hat es gerade in der schwierigen Coronazeit bisher sehr gut hinbekommen, die vielen Themen die außerhalb des Handballs auf die SG als Verein und uns als Mannschaft eingeprasselt sind, von uns fernzuhalten. Er hat stets abgewägt, welche Informationen für uns wichtig sind und welche eher nicht und danach entschieden was er uns mitteilt und was nicht. Persönlich bin ich der Meinung, dass wir Spieler auch nicht alles wissen müssen, um den optimalen Fokus auf den Sport zu haben. Wenn wir ständig über die verschiedenen Einschränkungen, Regeln und Hygienevorschriften nachdenken würden, könnten wir uns nicht auf den Handball konzentrieren. Wir hatten jetzt einige Mal den Fall, dass wir bereits ein Abschlusstraining absolviert haben und dann wurde das bevorstehende Spiel noch abgesagt. Da war Maik stets gut darin, dass wir unseren Fokus behalten haben. Außerdem hat er es geschafft, die Laune stets hochzuhalten. Wenn er viele Stunden in eine Videoanalyse investiert hatte, war auch ihm anzusehen, dass ihn die Absagen genervt haben. Dennoch hat er keine negative Energie verbreitet und so die Mannschaft geschwächt. Im Gegenteil, er hat immer nach vorne geschaut und das Positive herausgestellt. Bei jeder Absage haben wir in seinen Augen ein paar Tage mehr Training oder frei bekommen, um uns auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. So haben wir beispielsweise das schwere Auswärtsspiel beim Bergischen HC bestens gemeistert und gewonnen.

... Maik Machullas generelle Eigenschaft, auch in schwierigen Situationen stets das Positive hervorzuheben: Das macht er gut und es ist der einzige Weg, der einen nach vorne bringt. Jeder kennt das: wenn man sich auf etwas Negatives konzentriert, verliert man jede Menge Energie. Auch wenn es Ausnahmen gibt und es manchmal schwer fällt. So kann man meistens auch in einer Krise etwas Positives mitnehmen und darin ist Maik sehr gut.

... Hilfestellungen seinerseits für den Trainer: Wenn er Hilfe benötigt, kann ich versuchen, ihm diese zu bieten. Aber mein Gefühl ist, dass er die Dinge insgesamt gut im Griff hat und eine gute Balance für sich gefunden hat. Je länger die Saison andauert, desto besser kam auch Maik damit zurecht. Es war immerhin für alle neu, worauf man in dieser Saison alles achten musste. Es galt, neue Gewohnheiten in ungewohnter Umgebung zu schaffen. Er hat es gut hinbekommen, auch weil er viel Zeit darin investiert hat, wie er uns mental auf hohem Niveau hält. Generell ist es aber auch mit meine Aufgabe, der Mannschaft Energie zu geben und mit einer positiven Einstellung voran zu gehen. 

... die Medizin von Siegen: Erfolg ist natürlich das beste Heilmittel gegen Negativität und hat sicherlich auch Maik geholfen. Aber um gewinnen zu können, müssen wir unsere Arbeit machen und die Vorbereitung auf die einzelnen Spiele ist kein Selbstläufer. Es ist eine große mentale Herausforderung für Maik, die Spieler, alle im Verein. Bisher hat es super funktioniert und wir hoffen, dass wir im Februar ein bisschen mehr Licht am Ende des Tunnels sehen.

... das Verhältnis zum Coach als Kapitän im Gegensatz zum Spieler ohne Binde am Arm: Ich hatte ein gutes Bild von Maik als Trainer sowie Person und das hat sich jetzt nur noch mehr verstärkt. Ich kenne ihn gut, habe als Kapitän aber natürlich noch mehr Gespräche mit ihm geführt und dadurch auch ein noch besseres Bild von ihm bekommen, wie er in verschiedenen Situationen reagiert. Er umgibt sich mit guten Leuten und ist gut darin, Experten auf gewissen Gebieten einzusetzen.

... die Entwicklung des Trainers Machulla: Maik ist gut darin uns sportlich einzustellen und er hat es geschafft, aus uns als Mannschaft eine verschworene Gemeinschaft zu bilden. Wir haben bislang noch jeden Ausfall gut kompensiert, eben weil er allen Vertrauen schenkt. Dadurch haben auch die Spieler untereinander stets Vertrauen zueinander.

... die Freude, Machulla als Trainer zu haben: Ich bin sehr froh, dass er unser Coach ist. Er ist jemand, mit dem man reden kann. Nicht nur ich als Kapitän, aber ganz generell ist er ein sehr umgänglicher und bodenständiger Typ. Er hat immer ein offenes Ohr und hört sich jederzeit deine Meinung an, ohne dich zu verurteilen. Er gibt einem nicht immer Recht, aber er hört einem zu und man bekommt eine Antwort. Es gibt auch Trainer die alles alleine bestimmen wollen, bei Maik ist es nicht so und langfristig ist das in meinen Augen der bessere Weg.

... Schwächen von Machulla: Er spielt wirklich schlecht Fußball und seit seiner Knie-Operation ist das seine Entschuldigung. Spaß bei Seite. Maik ist bestimmt kein perfekter Trainer, aber keiner von uns ist perfekt. Wir machen alle Fehler. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Die Besten und Erfolgreichsten lernen aus ihren Fehlern und das tut Maik.