UPDATE: Das Fußballjahr ist für den SC beendet

Nach dem SHFV hat nun auch der Norddeutsche Fußballverband (NFV) den Spielbetrieb bis Ende des Jahres abgesagt. Somit ist der SC Weiche Flensburg 08 ab sofort in der Winterpause.

Die Maske bleibt auf und das Fußballjahr ist für Thomas Seeliger und seinen SC jetzt vorbei.
Die Maske bleibt auf und das Fußballjahr ist für Thomas Seeliger und seinen SC jetzt vorbei. Foto: Tim Riediger
rm@fla.de
torsdag d. 26. november 2020 kl. 11.24

Flensburg.

Flensburg. Der Profi-Fußball rollt weiter, in der Regionalliga Nord ruht er nun auch bis 2021. Während der SHFV bereits am 5. November Fakten geschaffen hatte, zog der Norddeutsche Fußballverband (NFV) jetzt nach. Am Donnerstag vermeldete der Verband, dass der »Spielbetrieb, unabhängig von der Verfügungslage, bis mindestens Ende des Jahres 2020 ausgesetzt wird«. Dies gilt sowohl für die Regionalliga Nord der Herren, Frauen-Regionalliga Nord, die A-, B-und C-Junioren Regionalliga Nord sowie die Futsal-Regionalliga Nord, wie der Verband in einer Presseerklärung mitteilte. Beim NFV hatte die Absage des Spielbetriebs länger gedauert, weil vier Verbände aus ebenso vielen Bundesländer in die Entscheidung involviert waren.

»Die Entscheidung kam nicht unbedingt überraschend. Derzeit sind wir nicht im Training, vor einem Wiederbeginn hätte es zwei Wochen Vorlauf geben sollen, dann ist schon fast Weihnachten, von daher haben wir es so erwartet«, so Christian Jürgensen. Entsprechend »froh« ist der Geschäftsführer des SC Weiche Flensburg 08, dass jetzt »Klarheit« herrscht.

Auf einer Videokonferenz beschlossen die Vereine der Frauen-Regionalliga Nord, gemeinsam mit  dem  NFV-Frauen-und  Mädchenausschussam  Dienstagabend, dass der Spielbetrieb, unabhängig von der Verfügungslage, bis mindestens Ende des Jahres 2020 ausgesetzt wird. Der NFV-Jugendausschuss hatte sich bereits zuvor für eine Unterbrechung des Ligenbetriebs in  den  A-,  B-und  C-Junioren  Regionalliga Nord bis zum Januar eingesetzt. Auch in der Regionalliga Nord der Herren und der Futsal-Regionalliga Nord wird die Zwangspause verlängert, nachdem am Mittwoch die Ministerpräsidenten der Länder und die Bundeskanzlerin eine Fortsetzung des aktuellen Teil-Lockdowns bis zum 20. Dezember bschlossen hatten. Unabhängig von den dort getroffenen Entscheidungen, entschieden die spielführenden Gremien des NFV, dass der Spielbetrieb bis in den Januar hinein ruhen wird. Alle Spieltage bis dahin werden von den jeweiligen Staffelleitern abgesetzt. 

»Wir haben jetzt schon wieder eine knapp vierwöchige Spielpause hinter uns,  das macht uns alle nicht glücklich«, so NFV-Präsident Günter Distelrath. »Aber die aktuellen Zahlen dürfen wir nicht außer Acht  lassen. Auch die SpielerInnen,  TrainerInnen und die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen haben Familien und natürlich wünschen wir auch ihnen, soweit gerade möglich, dass sie einentspanntes und gesundes Weihnachtsfestfeiern können.«

Die Spielleiter und Ausschussvorsitzenden der betroffenen Gremien werden in den kommenden Tagen Änderungen in den Durchführungen der Ligen bekannt geben. So ist zu erwarten, dass in der Regionalliga Nord der Herren zunächst die Abwicklung der Nachholspiele zur Beendigung der Qualifikations-Hinrunde auf der Agenda steht. In der Frauen-Regionalliga Nord sollen die Staffeln bis zur Aufteilung wie geplant ausgespielt, die Abstiegsstaffel dann jedoch ebenfalls in einer  einfachen Runde absolviert werden. »Es stellt sich heraus, dass mit den variablen Spielmodellen in den einzelnen Ligen vorausschauend geplant wurde und wir damit eine dringend benötigte zeitliche Flexibilität erzielt haben. Ich möchte unseren Ausschüssen ein großes Lob für ihr kluges Handeln aussprechen«, so Distelrath zum möglichen weiteren Verlauf der Spielzeit.

In der Regionalliga Nord steht der SC Weiche Flensburg 08 derzeit in der Nord-Staffel auf Rang eins. Das Team von Trainer Thomas Seeliger hat bis auf eine Partie gegen Altona 93 die gesamte Hinrunde absolviert und kann dem weiteren Vorgehen gelassen entgegen blicken. Die anderen Teams aus Schleswig-Holstein, Phönix Lübeck, Holstein Kiel II und der Heider SV wären im Gegensatz zum SC derzeit nicht in der Meisterrunde dabei. 

»Dass ist das Angenehmen, sportlich dürften wir bei jedem Szenario gut aussehen, da unsere Jungs einen super Job gemacht haben«, so Jürgensen, der jetzt aber gespannt ist, wie die Saison weitergeht. Am heutigen Donnerstag gibt es eine weitere Telefonkonferenz des Verbandes, auf der genau dieses Thema besprochen werden soll. In der kommenden Woche rechnet Jürgensen mit einer Rückmeldung. Interessant ist dies auch für den Trainingsbetrieb. »Je nachdem wann wir wieder spielen, müssen wir auch unser Training anpassen.« Viel hängt dabei davon ab, ob es direkt in der Meisterrunde weitergeht oder nicht. Im Fall der Fälle wären dann die Bedingungen in vier Bundesländern zu berücksichtigen.

Jürgensen sieht für seinen SC einige positive Aspekte in der Beendigung des Fußballjahres 2020. »Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs hätte für uns erneut Testungen zur Folge gehabt. Die sind für uns finanziell eigentlich nicht zu bewältigen, weil sie sehr kostspielig sind. Zudem wären es wohl Geisterspiele geworden. Persönlich halte ich nichts davon und uns hätten weitere Einnahmen gefehlt.«

In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit zusätzliches Gift für den SC, der in den letzten Wochen und Monaten eine große Solidarität von seinen Partner und Sponsoren erfahren hat, wie Jürgensen berichtet. »Ohne die Loyalität unserer Sponsoren wäre es schwer geworden für uns. Doch viele haben uns unterstützt, ihr Engagement erhöht und wir haben sogar neue Sposnoren gewonnen. Einige Branchen wie beispielsweise die Gastronomie oder Reisebranche sind selber schwer getroffen, dort ging es nicht, aber insgesamt haben wir viel Hilfe bekommen. Dafür sind wir dankbar und demütig.«

Der Verein hofft zudem noch auf finanzielle Hilfen vom Land. Wie es zukünftig weitergeht, kann Jürgensen derzeit nicht prognostizieren, vieles hängt davon ab, wie und wann die Spielzeit fortgesetzt wird. »Wenn wir direkt in die Meisterrunde gehen, fehlen uns auch wieder einige Heimspiele, von daher hoffe ich, dass wir im Januar oder Anfang Feburar mit der Rückserie der Vorrunde beginnen können. Und weil die Zahlen es in Schleswig-Holstein möglicherweise hergeben, dann vielleicht auch wieder vor zumindest 500 Zuschauern«, so Jürgensen.

Beendet ist auch das Jahr 2020 für die A-Jugend des SC, die aktuell Letzer in der Regionalliga ist und ihre bisherigen drei Saisonspiel verloren hat.