Flensburg. Die letzte Chance genutzt: Die Sprinterin Annike Rohlff von der LG Flensburg hatte zwar bei den Landesmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein über die 200 und 400 Meter bereits beide Qualifikationsnormen für die anstehenden Deutschen Hallenmeisterschaften unterboten, benötigte für eine sichere Teilnahme Ende Februar aber eine gute Position in der deutschen Bestenliste (Teilnehmerzahl auf 18 begrenzt). Und die holte sie sich wie erhofft bei den Norddeutschen Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg.
Über 400 Meter lieferte sich Rohlff bis 350 Meter vor Schluss ein spannendes Rennen mit der Berlinerin Katharina Hanke. Ein starker Schlusssprint sicherte ihr den Laufsieg und eine neue Bestleistung von 56,57 Sekunden. Dies bedeutete nicht nur eine Verbesserung um fast eine halbe Sekunde, sondern auch Platz zwei in der gesamten Konkurrenz und somit den Norddeutschen Vizemeister-Titel.
Mit der Vorbelastung durch die 400m startete die Flensburgerin am vergangenen Sonntag über die 200m. Hier galt es, die persönliche Hallenbestleistung von 24,57 Sekunden für die Bestenliste zu unterbieten. Nach einer Zeit von 24,76 Sekunden im Vorlauf stellte sich die angehende Grundschullehrerin der Konkurrenz im Finale. Im ersten von zwei gleichberechtigten Zeitläufen sprintete Rohlff das Rennen auf der Außenbahn allein von vorne weg und kam nach 24,56 Sekunden ins Ziel. Dies bedeutete neben einer neuen Hallenbestleistung in der gesamten Konkurrenz Platz drei und somit die zweite Medaille für die Flensburgerin. Ob es nach dem Wochenende für einen Start bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund reichen wird, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. So oder so zeigte sich Coach Jan Dreier begeistert.
»Annike ist nicht zu stoppen. Die Form entwickelt sich und wir sind auf die restliche Saison sehr gespannt, genauso wie auf das nun anstehende Wochenende mit unseren Mehrkämpfern und Mehrkämpferinnen.«
Neben Rohlff gingen in Neubrandenburg auch die Flensburger Mehrkämpfer Paul Anton Temme und Loke Elias Sommer an den Start.
Temme schaffte es über 60 Meter Hürden in der Konkurrenz der sieben norddeutschen Leichtathletikverbände in 9,24 Sekunden auf Platz zehn.
U20-Zehnkämpfer Sommer nutzte den Wettkampf für den Weitsprung und die 60 Meter. Mit einer Weite von 6,24 platzierte sich der Flensburger in einem durchwachsenen Wettkampf unter den Top 8 in Norddeutschland. Über die Kurzsprint-Strecke sprintete Sommer bis ins Halbfinale und zeigte in einer Konkurrenz von 33 Startern eine starke Leistung von 7,31 Sekunden, das Finale blieb ihm allerdings um eine Hundertstel verwehrt. Im Hochsprung sprang er mit 1,80m auf Rang vier.
Für die Mehrkämpfer stehen am Wochenende zum Saisonabschluss (Halle) die Mehrkampfmeisterschaften von Hamburg und Schleswig-Holstein an. Neben Sommer und Temme werden auch zahlreiche weitere Flensburgerinnen und Flensburger um Einzel- und Team-Medaillen antreten.
