Hallensportfest: Hürden auf und außerhalb der Bahn übersprungen

Das Hallensportfest des LK Weiche konnte trotz erheblicher Herausforderungen in Sachen Sportstätte durchgeführt werden. Sportlich ein Erfolg, aber die Hallensituation bleibt eine Herausforderung für die Flensburger Leichtathleten.

Mit viel Flexibilität konnte der LK Weiche sein Hallensportfest doch durchziehen und den Sportlern eine tolle Veranstaltung bieten.
Mit viel Flexibilität konnte der LK Weiche sein Hallensportfest doch durchziehen und den Sportlern eine tolle Veranstaltung bieten. Foto: A. Temme
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onsdag d. 1. februar 2023 kl. 18.43

Flensburg. Wer Leichtathlet oder gar Funktionär bei den Vereinen der Leichtathleten der Stadt Flensburg ist, der braucht in diesem Winter gute Nerven. Durch Hallensperrungen sind die Voraussetzungen für Training oder gar Wettkämpfe sehr schlecht. Dennoch konnte der LK Weiche kurzfristig sein traditionelles Hallensportfest auf die Beine stellen, und auch wenn die Teilnehmerzahl nicht so groß war wie gewohnt, war es ein voller Erfolg.

So konnte trotz der monatelangen Sperrung der Hannah-Arendt-Halle eine Lösung gefunden werden. Über den beschädigten Boden der Halle wurden die 240 Quadratmeter Tartanmatten, die für Wettkampf und Training in der Halle lagern, ausgerollt, so dass niemand den Boden betreten musste.

Sportlich gab es dann auch etliche Highlights. So konnte beispielsweise Loke Sommer in der U20 über die 60m-Hürden seine persönliche Bestleistung auf 8,42sec verbessern und die Deutsche Einzelnorm noch einmal bestätigen. Im Hochsprung ging es mit den Gästen Christian Steffens (AMTV HH) mit übersprungenen 1,88m und Ron Adrian (Hamburger SV), 1,80m) sowie LG-Athlet Anton Temme (1,76m) hoch hinaus. Auch der U18-Athlet Jannis Billerbeck (LG Flensburg) nutzte die besonders lautstarke Kulisse und verbesserte sich gleich um neun Zentimeter auf 1,68m.

 Bei den Frauen konnte Annike Rohlff mit 7,80sec über die 60m überzeugen. Über die 60m-Hürden gab es zudem viele ansprechende Duelle, die den Nachwuchsathleten zeigten, wohin es gehen kann. Besonders wertvoll war daher der Wettkampf für die Nachwuchsathleten der U16 und U14. Eine große Anzahl an LG-Athleten und -Athletinnen nutzten die 60m-Hürden, 60m und Hochsprung, um den nächsten großen Schritt in die technischen Disziplinen zu machen und zeigten sehr gute Entwicklungen. Nelson Henschen übersprang im Hochsprung erstmalig die 1,40m (LG Flensburg, M12), Lova König (LG F, W13) gewann die 60m in 8,90sec vor Yve Fehring (TSV Glücksburg 09, 9,12sec), und Phyllis Amos (W13, LG Flensburg) siegte über die 60m Hürden in 11,72sec.

Über 50 Kinder freuten sich über die regionale Veranstaltung und sammelten am Nachmittag im Dreikampf, bestehend aus Hürdensprint, Standweitsprung und Medizinballstoß, Punkte. Jarek Schult (M11, LG Flensburg) erreichte mit 1021 Punkten die meisten Zähler. Bei den Mädchen erzielte Anna Ebersdobler (W11, LG Flensburg) mit 953 die höchste Punktzahl.

»Zum Glück können wir mit der zunehmenden Athletenzahl inzwischen ein ganzes Sportfest ausstatten. Wir richten jetzt den Blick nach vorn und hoffen nun auf ein weiterhin lösungsorientiertes Handeln aller Verantwortlichen bei dieser Flensburger Hallenmisere im Sinne aller Sportler«, so Veranstalter Jan Dreier.

Starker Auftritt von Loke Sommer 

Bei den deutschen Meisterschaften im Mehrkampf gelang Loke Sommer vom LK Weiche mit Rang 7 ein guter Einstieg in die neue Altersklasse U20. Als jüngerer Jahrgang konnte er mit 5104 Punkten im 60m-Hürdensprint in 8,44sec, im Weitsprung mit 6,78m und über 1000m in 2:43,15min gleich eine neue Bestleistung zum wichtigsten Zeitpunkt aufstellen. Auch über die 60m blieb Sommer mit 8,30sec im Bereich seiner Bestleistung, genauso wie im Hochsprung mit 1,80m. Beim Kugelstoßen (12,90m) und Stabhochsprung (3,80m) blieben einige Punkte liegen.

»Mit dieser Punktzahl ist man im Vorjahr Bronzemedaillengewinner gewesen. Lokes Punktzahl aus 2022 hätte sogar in der Altersklasse U18 zum Sieg gereicht. Soll heißen, dass wir uns in dieser Altersklasse auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Loke hat technisch im Weitsprung und Hochsprung ein neues Plateau erreicht, da alle Sprünge sehr gleichmäßig waren und wir nun mit Ausreißern nach oben rechnen können und bei Wettkämpfen nicht mehr um gültige Versuche zittern müssen. Ein großer Schritt nach vorn«, so Trainer Jan Dreier zufrieden.