Anton Temme springt zu neuen Höhen

Die LG Flensburg liefert einen guten Auftritt beim Meeting in Hamburg. Die Trainingssituation in Flensburg ist jedoch angespannt.

Anton Temme setzte zu einem Höhenflug im Stabhochsprung an und knackte eine besondere Marke.
Anton Temme setzte zu einem Höhenflug im Stabhochsprung an und knackte eine besondere Marke. Foto: LG Flensburg
tif@fla.de
onsdag d. 21. december 2022 kl. 11.53

Hamburg. Die Herausforderungen der Leichtathleten in Flensburg ist durch die angespannte Hallensituation in diesem Winter nicht einfach. Verzagen ist aber nicht die Sache der Sportler der LG Flensburg, die in einer entsprechend großen Anzahl zum Meeting nach Hamburg pilgerten. 

Einen ungeahnten Höhenflug erwischte dabei Zehnkämpfer Anton Temme. Im Stabhochsprung konnte er sich erstmalig, in einem Feld von 20 Startern, über die vier Meter katapultieren. Dabei stieg er erst bei 3,40m ein und steigerte sich souverän bis über die 4,00m. Über die 60 m-Hürden lief er in 9,14 Sekunden zudem ebenfalls eines seiner schnellsten Rennen. 

In hervorragender Verfassung zeigte sich in Hamburg auch Annike Rohlff. Mit 24,80 Sekunden über 200 Meter blieb die Sprinterin, die in der kommenden Saison die 400 Meter als Schwerpunkt angeht, gleich beim ersten Rennen unter der 25 Sekunden-Marke und befindet sich überraschend schon ganz dicht an der B-Norm für die Deutschen Hallenmeisterschaften. Weitere gute Resultate erzielten Kasimir Kehrer (MJU20) über 60m in 7,56 und über 200m in 24,32 Sekunden sowie Tjark Schult (MJU18) über 60m Hürden in 10,41 und über 200m in 25,60 Sekunden.

Die katastrophale Trainingssituation in Flensburg zeigt nun auch die ersten Auswirkungen.

Jan Dreier, Trainer LG Flensburg

Am Vortag waren bereits die jüngeren Athleten zum ersten Mal im Hamburger Glaspalast. In den großen Feldern bis zu 60 Startern konnten sich die LG Athleten der jüngeren Altersklassen großartig behaupten und sammelten starke Platzierungen und Bestleistungen.

Insbesondere über die Schlüsseldisziplin 60m-Hürden mit 26 Starterinnen überzeugten die Youngsters. So wurde Lova König (W12) Dritte, Emma Gritzke wurde Sechste vor Vereinskameradin Phyllis Amos und Svea Reese lief auf Rang elf. Auch im 60m-Sprint konnten sich die Nachwuchsathletinnen behaupten und Lova König sicherte sich im B-Finale erneut den dritten Platz.

Über 800m zeigte Torben Gaude ein ambitioniertes Rennen und lief in 2:30 Minuten die drittschnellste Zeit seiner Altersklasse. Insgesamt bildete der Hamburger Glaspalast einen würdigen Rahmen für Flensburger Athleten, die allerdings trotz vieler Starter nicht in voller Besetzung antreten konnten. Leistungsträger Loke Sommer, Jannes Billerbeck, Fridrich Von Gyldenfeldt und Milana Deckert fehlten so erkrankt. Die Gründe dafür liegen für Trainer Jan Dreier auch auf der Hand.

»Für die nun anstehende Wintersaison ein ganz wichtiger Schritt. Tolle Form der Spitzenathleten. Die katastrophale Trainingssituation in Flensburg zeigt aber nun auch die ersten Auswirkungen. Die einen Athleten reisen mit viel Aufwand zum Training durchs ganze Land, die anderen Athleten erkranken bei Minusgraden beim Training ohne Hallen. Ich mache bereits jetzt drei Kreuze, wenn der Winter vorbei ist. Auch über den Wettkämpfen in Flensburg steht noch ein großes Fragezeichen«, malt Dreier die nahe Zukunft schwarz.