Berlin. Unternehmen und Studierende wünschen sich flexible Arbeitsumfelder. So geben drei Viertel der Unternehmen an, die Arbeitszeitgesetzgebung solle auf Wochen- und nicht wie bisher auf Tagesarbeitszeiten abstellen.
Auch für Studierende ist die freie Arbeitszeitgestaltung einer der drei wichtigsten Faktoren mit Blick auf ihr künftiges Arbeitsumfeld.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine verbandsübergreifende Studie des BDU, an der 500 Studierende verschiedenster Fachrichtungen und 215 Unternehmen mit Schwerpunkt auf unternehmensnahen Dienstleistungen teilnahmen.
Die Ziele des Gesetzgebers, mehr Arbeitszeitflexibilität nur im Tarifbereich zuzulassen und so mehr Unternehmen in den Tarif zu bewegen, werden, folgt man den Ergebnissen der Studie, nicht erreicht. Nur gut vier Prozent der befragten bisher nicht tarifgebundenen Unternehmen wären zu einem Wechsel in den Tarif bereit, mehr als 80 Prozent lehnen dies ab.
“Die breit angelegte Umfrage unter den Unternehmensmitgliedern zeigt eindeutig auf, dass der Wunsch nach einer stärkeren Selbstbestimmung von Arbeitszeit kaum eine Unternehmerin und einen Unternehmer dazu bewegen wird, sich deshalb in eine Tarifbindung zu begeben. Bei dem im Koalitionsvertrag verankerten Experimentierraum für flexiblere Arbeitszeitbetrachtungen ist einfach nicht nachvollziehbar, warum bei einem großen Teil von Beschäftigten aus tarifungebundenen Branchen der Wunsch nach flexiblen Arbeits- und Pausenzeiten in Zeiten der Digitalisierung nicht geprüft wird. Das erscheint mir wenig flexibel.”, sagt Patrick Tapp, DDV Präsident.
Den Wunsch nach mehr Flexibilisierung äußern auch die Beschäftigten der Unternehmen. 85 Prozent der befragten Betriebe gaben an, ihre Arbeitnehmenden würden zunehmend mehr Arbeitszeitflexibilität fordern. Aber auch ihre (internationalen) Kunden wünschen sich ein flexibles Zeitmanagement. Wesentliche Hemmnisse auf dem Weg zu mehr Flexibilisierung sehen die Unternehmen in Herausforderungen bei der Führung mobiler und hybrider Teams (36 Prozent) und im gesetzlichen Rahmen (35 Prozent). Zudem befürchten 27 Prozent der Befragten eine geringere Produktivität.
Besonders hohe Hürden sehen die Unternehmen bei Fragen der internationalen Arbeitsortflexibilisierung. Gut 81 Prozent der Befragten sehen hierbei Hemmnisse wegen regulatorischer Vorgaben. Auch bei der Frage der Arbeitszeitflexibilisierung berichten knapp 60 Prozent von zu viel Regulierung, nur vier Prozent der Befragten sehen hier keine Herausforderungen.
