Eine Zeit voller Herausforderungen – Bewerben in Corona-Zeiten
Wer jetzt einen neuen Job sucht, muss sich auf Veränderung einstellen.

Kira Kutscher
Flensburg. Abstand halten, Mundschutz tragen, Hände desinfizieren – es sind eine ganze Reihe von Veränderungen, die durch die Corona-Pandemie auf uns zugekommen sind. Auch die Berufswelt musste sich komplett neu orientieren. Das gilt auch für den Fall, dass neue Mitarbeiter gesucht werden. Denn bewerben in Corona-Zeiten bringt einige Herausorderungen mit sich.
Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Karriereplattform LinkedIn ist die Zahl der Stellenausschreibungen im Frühjahr 2020 um gut 20 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig verdoppelte sich in dem Zeitraum die Anzahl der Bewerbungen pro Stelle.
Trotzdem gibt es Bereiche, die von der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt weitgehend unberührt sind. Online-Marketing zum Beispiel, oder medizinische Berufe, in denen immer Fachkräfte gesucht werden. Deutlich zurückgegangen ist Lockdown-bedingt hingegen die Zahl der Jobs in der Gastronomie oder Hotellerie.
Anschreiben und Lebenslauf
Wer aktuell ins Berufsleben starten oder sich neu orientieren möchte, kommt an einer guten Bewerbung nicht vorbei. Unverändert bleibt, dass das Bewerbungsschreiben – ob per Post verschickt oder online – auch in Corona-Zeiten überzeugen muss. Elementare Dinge, wie ein aussagekräftiges Anschreiben und ein lückenloser Lebenslauf gehören zum Standard.
Ins Anschreiben gehört dabei unbedingt, warum der Bewerber den Job interessant findet und vor allem die Info, warum ausgerechnet er/sie die richtige Person für die ausgeschriebene Stelle ist. Kurz und knackig sollte das Anschreiben sein. Auf ausführliche Beschreibungen und Floskeln wie “Ich bin ein Teamplayer” sollte lieber verzichtet werden.
Digitale Vorstellungsgespräche
Während bei Anschreiben und Lebenslauf also weitgehend noch die Vor-Corona-Regeln gelten, können spätestens bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch Veränderungen auf den Bewerber zukommen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen setzen viele Unternehmen im ersten Schritt statt auf ein persönliches Kennenlernen auf digitale Vorstellungsgespräche via Video-Call über Videokonferenz-Tools. Sollte man zu so einem Online-Vorstellungsgespräch eingeladen werden, ist es unabdingbar die richtige Ausstattung zu Hause zu haben. Dazu gehören eine Kamera, ein Mikrofon bzw. Headset und ein Videokonferenz-Tool. Für den Fall, dass technische Probleme auftreten, sollten Bewerber auch sicherstellen, dass sie telefonisch erreichbar sind.
Richtige Umgebung wählen
Für ein digitales Vorstellungsgespräch ist es wichtig, dass es in der richtigen Umgebung stattfindet. Es sollte ein möglichst heller Raum mit einem neutralen Hintergrund sein. Damit der Bewerber richtig gesehen werden kann, sollte das Licht von vorne und nicht von hinten kommen. Auch eine lockere Körperhaltung und angemessene Kleidung sind wichtig. Außerdem sollte der Bewerber beim Sprechen in die Kamera gucken, um seinem digitalen Gegenüber das Gefühl der direkten Kommunikation zu geben.
Vorbereitung ist alles
Wer sich unsicher ist oder sich zum ersten Mal in einem Videokonferenz-Tool bewegt, sollte die Möglichkeit nutzen, das digitale Vorstellungsgespräch im Vorwege mit einem Familienmitglied oder mit Freunden durchzuspielen. Auf diese Weise bekommt man ein Gefühl dafür, wie man sich vor der Kamera bewegt und verhält. Auch der Ton und das Licht können richtig eingestellt werden.
Wie vor jedem Vorstellungsgespräch zählt auch in der digitalen Welt – und vielleicht dort ganz besonders – dass man gut vorbereitet ist. Dazu gehört, dass man sich bereits im Vorfeld Fragen, zum Beispiel zum Arbeitsumfeld, überlegt und Antworten auf Standardfragen im Vorstellungsgespräch parat hat. Außerdem sollte man die Stellenausschreibung noch einmal genau studieren und zum Unternehmen recherchieren.
Inga Schneider
inga@fla.de
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